Ein goldener AblenkerZehnder beschert dem ZSC das späte Glück
Dank des 3:2 in der zweiten Overtime stellen die Zürcher gegen Biel auf 3:0. Sie gleichen in der 60. Minute aus und siegen in der 88. Minute. Am Freitag haben sie den ersten Halbfinalpuck.

So viel Dramatik hatte die junge Swiss-Life-Arena noch nie erlebt. Es war bereits 23.33 Uhr, als Yannick Zehnder den ZSC Lions den dritten Sieg gegen Biel bescherte. Der Stürmer lenkte in der 88. Minute einen Schuss Geerings zum 3:2-Siegtor ab. Doch die Bieler nahmen die Coach’s Challenge. War Zehnders Stock zu hoch gewesen? Nein, entschieden die Schiedsrichter nach dem Videostudium. Damit kamen die Zürcher zu einem hart erdauerten Triumph. Am Freitag in Biel könnten sie mit einem Sieg bereits in den Halbfinal einziehen.
Meistens sind die Helden der Overtime ja nicht die grössten Stars. Und das war auch diesmal so. Zehnder musste in den ersten Monaten bei den ZSC Lions kämpfen, um überhaupt spielen zu dürfen. Oft war er 13. Stürmer. Doch allmählich setzte sich der 26-Jährige im Lineup fest. Mit seinem Speed überzeugte er Coach Marc Crawford, der nun im Playoff auf eine Linie mit ihm, Center Justin Sigrist und dem 19-jährigen Vinzenz Rohrer setzt. Die drei spielen frech auf, nun wurde Zehnder sogar zum Matchwinner.
Wie in den ersten zwei Spielen vermochten die ZSC Lions zuzusetzen, wenn es nötig war. Diesmal brauchten sie aber auch etwas Glück. Brunner gelang in der 55. Minute das 2:1, und bereits bei 57:43 nahm Crawford ein Timeout und ersetzte Hrubec durch einen sechsten Feldspieler. Beinahe wäre das schief gegangen. Malgin rettete bei einem Bieler Schuss noch Zentimeter vor der Torlinie, dann glückte Hollenstein 50 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit tatsächlich der Ausgleich: Er lenkte einen Schuss Webers mit dem Knie ins Tor.
«Ich ging einfach Richtung Tor und sah, dass Weber schoss», sagte Hollenstein in den Katakomben des Stadions, Mitternacht war schon vorbei. «Der Puck prallte mir an die Hose und sprang rein.» Auf die Frage, ob das so gewollt gewesen sei, lächelte er: «In einem solchen Moment probierst du einfach, den Puck Richtung Tor zu bringen und hoffst, dass etwas Gutes passiert. Es war ein richtiges Playoff-Spiel. Dramatisch bis zuletzt. Die Bieler spielten einen sehr guten Match. Wir mussten richtig arbeiten, damit wir diesen Sieg holen konnten.»
«Hrubec hat uns den Hintern gerettet»
In der Overtime wogte das Geschehen hin und her. Die Bieler kamen anfangs zu den besseren Chancen. In der 65. Minute rettete Hrubec mirakulös gegen Brunner und kurz darauf auch gegen Sallinen. Danach verpassten Grant (74.) und Riedi (77.) exzellente Möglichkeiten. Eine weitere Eisreinigung wurde nötig, danach wirkten die ZSC Lions frischer, verpassten aber den K.o.-Schlag – bis Zehnder der goldene Ablenker gelang. «Beide Teams hatten in der Overtime ihre Chancen. Aber Hrubec machte dicht», sagte Hollenstein. «Er hat uns den Hintern gerettet.»
Im Startdrittel war dem Tschechen indes ein ungewohnter Fehler passiert: Er liess in der 17. Minute einen Schuss Löövs via Fanghandschuh in die Höhe prallen – der Puck sauste hernieder und gelangte via Schlittschuh ins Tor. Einen ähnlichen Fauxpas hatte sich Säteri in Spiel 2 beim 0:1 geleistet, damals gegen Kukan. Die ZSC Lions taten sich in der Folge schwer, in der 35. Minute glich dann aber Weber mit einem wuchtigen Schuss aus, eher entgegen dem Spielverlauf.
Im dritten Abschnitt legten die ZSC Lions wieder zu, verpassten es aber, im Powerplay zu reüssieren. In der 55. Minute setzen sich die Bieler in der Zürcher Zone fest und verwertete Brunner zum 2:1. Lehtonen stand beim Torschützen, stach aber zur Unzeit nach dem Puck und verlor seinen Gegenspieler so kurz aus den Augen. Die Partie schien den Zürchern zu entgleiten, doch dann schafften sie noch die spektakuläre Wende.
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55’ TOR BIEL
Das war voreilig…
Brunner stochert den Puck zum 2:1 für Biel ins Tor.
55’
Es gibt nun seit Minuten kaum noch gute Schüsse, geschweige denn Torchancen zu notieren. Steuern wir auf die erste Overtime in dieser Serie zu?
52’
Das Spiel hat nun ein wenig an Schwung verloren. Beide Teams sind bedacht, keine Fehler zu begehen. Das ist acht Minuten vor Schluss beim Zwischenstand von 1:1 keine Überraschung.
51’
Biel wieder komplett.
50’
Und schon wieder: Biel kann den Puck tief spielen.
50’
Wieder kann Biel klären, dieses PP kommt nicht in Fahrt.
Jetzt geht Künzle auf die Strafbank und «ersetzt» Brunner.
50’
Biel kann befreien, danach ein ZSC-Offside. Noch 78 Sekunden Powerplay.
49’
Das ZSC-Powerplay steht sofort.
49’
Strafe gegen Künzle wegen Behinderung. Die Strafe wird aber Brunner abgesessen, da Künzle sich offenbar auch selbst leicht verletzt hat bei der Aktion.
Powerplay ZSC.
47’
Ein harmlos scheinender, dann aber abgelenkter Bieler Querpass bringt Hrubec in Nöte.
47’
Biel übersteht die zwei Minuten mit viel Mühe. Weiterhin 1:1.
46’
Gutes PP der Lions, es geht einiges vor dem Bieler Tor, es fehlt bloss das Tor.
45’
Strafe für Haas. Er hat Weber den Helm ausgezogen.
Powerplay ZSC
43’
Auch wenn die Top-Chancen noch ausbleiben: Biel hat besser ins Spiel gefunden im dritten Abschnitt.
42’
Die erste Chance im dritten Drittel geht an Biel: Künzle mit einem gefährlichen Backhand-Schuss, der Puck fliegt aber am Tor vorbei.
Es geht weiter
Das dritte Drittel läuft.
Der Blick nach Freiburg
Im zweiten Playoff-Spiel des Abends steht es zwischen Gottéron und Lugano nach 34 Minuten 1:1. DiDomenico glich für Gottéron (29.) im Powerplay aus.
In der Best-of-7-Serie liegt Fribourg 2:0 vorne.
Der Blick nach Bern
Im Frauen-Final (best of 5) steht es zwischen dem SCB und dem ZSC nach dem zweiten Drittel 1:2. Shannon Sigrist (31.), die Schwester von ZSC-Stürmer Justin sowie Leemann (37.) brachten die Zürcherinnen 2:0 in Führung, eine Sekunde vor der Sirene verkürzte Rossel zum 1:2.
In den ersten beiden Spielen gab es je einen Auswärtssieg.
Das zweite Drittel ist zu Ende
Nach 40 Minuten steht es 1:1.
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