Hawaii-Insel MauiZahl der Todesopfer steigt auf mindestens 55
Nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf Maui haben Behörden 19 weitere Tote gefunden. Die Rettungs- und Löscharbeiten dauern an.

Die Zahl der Toten nach den verheerenden Busch- und Waldbränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii ist auf 55 gestiegen. Das teilte der Bezirk Maui am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die Löscharbeiten auf der Insel dauerten an. Nach Mitteilung der Behörden konnte das Feuer jedoch bis zu 80 Prozent unter Kontrolle gebracht werden.
Es sei zu befürchten, dass die Zahl der Opfer noch ansteige, berichteten örtliche Behörden. Mindestens 20 Menschen seien durch Verbrennungen schwer verletzt worden, der Zustand von einigen von ihnen sei kritisch.
Es werden auch noch Personen vermisst. Wie viele, sei aber schwer zu sagen, hiess es unter Berufung auf Mauis Polizeichef John Pelletier. Dies liege auch daran, dass der Mobilfunk zusammengebrochen sei. Zudem sind laut der Webseite poweroutage.us noch rund 11’000 Haushalte ohne Strom.
Gouverneur: «Als wäre eine Bombe explodiert»
Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, sprach nach einem Rundgang durch den völlig ausgebrannten Küstenort Lahaina von der «wahrscheinlich grössten Naturkatastrophe» in der Geschichte des US-Bundesstaates Hawaii. Green erinnerte an das Jahr 1960, als Hawaii von einem Tsunami getroffen wurde. Die Flutwelle forderte damals 61 Menschenleben.
«Wenn man das ganze Ausmass der Zerstörung in Lahaina sieht, ist es schockierend. Es sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert und dann ein Feuer entbrannt». so Green. Viele Hundert Häuser seien zerstört worden. Der Sachschaden gehe in die Milliarden. Der Wiederaufbau von Lahaina werde Jahre dauern.
Tausende Einwohner seien obdachlos, erklärte der Gouverneur. «Wir werden Tausende Menschen unterbringen müssen», sagte er und fügte hinzu, dass die Behörden «zunächst 2000 Zimmer» suchten, um den Bedarf zu decken. Zudem rief er die Bevölkerung auf, private Unterkünfte zur Verfügung zu stellen. Derweil sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag Hawaii Katastrophenhilfe der Regierung zu.
Menschen sprangen ins Meer
Auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii waren am Dienstag mehrere Feuer ausgebrochen, die von starken Winden schnell verbreitet wurden. Die Flammen breiteten sich so schnell aus, dass viele Menschen ins Meer sprangen, um sich in Sicherheit zu bringen. Nach Angaben der Küstenwache sprangen etwa 100 Menschen ins Wasser. Ein Schiff der Küstenwache konnte demnach mehr als 50 Menschen aus dem Meer retten.
«Wir finden immer noch Leichen im Wasser und auf der Uferpromenade», sagte Kekoa Lansford, eine Einwohnerin von Lahaina, dem Sender CBS. «Wir haben Menschen aus dem Wasser gezogen. Wir versuchen, Menschenleben zu retten, aber (...) bekommen nicht die Hilfe, die wir brauchen», sagte sie.
SDA/chk
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