Die Grasshoppers verlieren erneutGC wartet auf seine Neuen, doch das Spiel zeigt: Sie werden dringend benötigt
Nach einer frühen Führung verlieren die Grasshoppers in Yverdon ein Spiel, das sie niemals verlieren dürfen.
Ist es der löchrige Rasen? Ist es einfach eine kapitale Fehleinschätzung, die Kristers Tobers in dieser Schlussphase unterläuft? Ein Moment der Unachtsamkeit? Was es auch ist, es ist maximal unglücklich, was der Lette in der Schlussphase dieser Partie produziert. Ein langer Ball kommt in seine Richtung geflogen, und der GC-Verteidiger steht ganz weit weg vom Geschehen – und vor allem von seinem Gegner Hugo Komano.
Der Franzose erledigt den Rest und macht alleine vor GC-Goalie Justin Hammel das 2:1. Es ist die Entscheidung in dieser Partie, die GC verliert, aber nie verlieren darf. Schon der Ausgleich Yverdons ist nicht zwingend, er fällt nach einem Freistoss, den bei GC niemand verteidigen kann. Boris Céspedes bringt sein Team zurück ins Spiel.
Dabei hatte alles vorzüglich angefangen bei den Grasshoppers. Giotto Morandi brachte die Gäste aus Zürich bereits in der dritten Minute in Führung. Das Problem: GC gefiel sich ganz gut als führendes Team, bis zum Schlusspfiff brachte das Team von Trainer Marco Schällibaum bloss zwei weitere Torschüsse zustande. Einen von Awer Mabil, der aus sieben Metern Yverdon-Goalie Paul Bernardoni anschoss.
Und damit stehen die Grasshoppers nun nach sechs Spielen mit vier Punkten da. Vier Partien haben sie verloren, das ist schon einmal eine gewaltige Hypothek. Die Spieler, die der Barrage-Teilnehmer der letzten Saison zuletzt holte, werden dringend benötigt. Nur: Sie lassen auf sich warten, aus unterschiedlichen Gründen.
Sonny Kittel, der Mann mit viel Erfahrung in der 1. und 2. Bundesliga, ist noch nicht fit. Mathieu Choinière, von vielen als sowas wie der Königstransfer angesehen, hat noch keine Arbeitsbewilligung. Genauso Hassane Imourane, der zudem auf wundersame Weise wieder aus dem Kader auf der GC-Website verschwand. Es heisst, er habe von seinem ehemaligen Verein noch keine Freigabe erhalten. Und das, obwohl er schon seit Wochen im Training ist.
Vor allem bei Kittel und Choinière sind die Erwartungen im GC-Umfeld hoch. Das Spiel in Yverdon verstärkte dieses Gefühl bloss noch.
Los gehts!
Aber fertig mit all dem Geplapper. Die Partie läuft!
Noch was!
Falls es jemanden interessiert: Im Wallis empfängt Sion den FC Basel. Shaqiri auf der Bank. Haut er aber in der zweiten Halbzeit einen Fallrückzieher ins Lattenkreuz, erfahren Sie das hier.
Einlaufmusik:
Eminem, Lose Yourself. Das hätte sich der Herr Mathers wohl auch nicht vorstellen können, als er diese Zeilen schrieb.
Gleich geht es los
So, aber nun wieder zum aktuellen Geschehen in Yverdon. Bald wird hier nämlich angepfiffen.
Die Feel-Good-Story
Einige GC-Anhänger mögen sich noch an Nadjack erinnern (falls nicht, finden Sie hier einen Text über ihn). Der Bissauer war 2020 von den damals neuen chinesischen Eigentümern geholt worden und erlitt im dritten Einsatz für GC einen Riss der Patellasehne. In seinen drei Jahren in Zürich erholte er sich davon nie so richtig, am Ende kam er bloss auf eine Handvoll Einsätze. In Erinnerung blieb er aber allen, die mit diesem Verein zu tun hatten. Als Gute-Laune-Bär und wahnsinnig freundlicher Mensch.
2023 reichte es nicht für einen neuen Vertrag bei GC, mit noch nicht einmal 30 stand er vor dem Karriereende. Das hätte für ihn gravierende Folgen gehabt. In einem Interview erzählte er einmal, dass ein Grossteil seines Lohns an die Familie in Guinea-Bissau gehe.
Ein halbes Jahr war Nadjack vereinslos, dann kam er beim FC Langenthal unter, einem Verein aus der 1. Liga Classic. Und im Sommer nun folgte der Wechsel zum FC Schaffhausen. Und hier kommen wir zum angekündigten Feel-Good-Teil der Geschichte.
Gestern Abend empfing Schaffhausen den FC Thun, Trainer Ciriaco Sforza stellte Nadjack, den Aussenverteidiger, von Beginn an auf. Und noch in der ersten Halbzeit schoss er das 1:0. Per Seitfallzieher. Schöne Sache. Und kurze Rückmeldung des Bissauers: «Es war schön, Fussball wieder einmal geniessen zu können.»
Da freuen wir uns doch mit!
Die GC-Aufstellung
Die haben wir dafür bei der Aufstellung, sie ergibt sich ja auch fast schon von selbst. Und: Sie sieht genau gleich aus wie noch gegen Sion. Hammel im Tor, davor eine Viererkette mit Abels, Tobers, Seko und Schmitz, dann Abrashi und Ndenge im zentralen Mittelfeld. Vor ihnen sollen Mabil, Morandi und Maurin Lee mit Bällen füttern.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die Neuen
Nun kommt aber bereits der erste Dämpfer dieses frühen Abends. Denn das erwähnte Trio … fehlt. Bei Kittel und Choinière scheint ein Einsatz noch zu früh zu kommen, die beiden sitzen auch nicht auf der Bank. Möglich, dass es bei Choinière wie zuvor bei Stürmer Lee noch etwas dauert mit der Arbeitsbewilligung.
Und bei Imourane ist das Ganze sowieso noch etwas komplizierter. Er fehlt sowohl auf dem Matchblatt als auch auf der GC-Homepage (wo er einmal zu finden war). Es heisst, sein letzter Verein, der ägyptische Club Modern Future, verweigere derzeit die Freigabe. Seltsam, finden wir, schliesslich weilt Imourane seit Wochen auf dem GC-Campus und nimmt am Training teil. Und zu GC kommt er eigentlich vom Loto FC aus Benin, seinem Stammverein, der ihn letzte Saison eben an Modern Future ausgeliehen hat.
Wir warten also auf Klarheit.
Die Grasshoppers
Sie reisen gelöst ins Waadtland, weil sie vergangene Woche im fünften Spiel ihren ersten Sieg feierten. 3:1 lautete das Endresultat gegen den Aufsteiger Sion, die Tore erzielten Lee Young-jun (nach 42 Sekunden!), Kristers Tobers und Tsiy Ndenge. Kommt hier also etwas ins Rollen? Oder wird die Euphorie gleich wieder gedämpft?
Den GC-Fans Mut machen neben dem ersten Sieg auch die letzten Bewegungen auf dem Transfermarkt. Hassane Imourane, ein Nationalspieler Benins, ist gekommen, dazu Sonny Kittel, ein Mann mit grosser Erfahrung in der 2. Bundesliga, und Mathieu Chonière, ein Mittelfeldspieler aus der Major League Soccer, der mit seinen 3,5 Millionen Euro Marktwert (gemäss transfermarkt.ch) schon einmal zum wertvollsten GC-Spieler aufgestiegen ist.
Hallo!
Und herzlich willkommen! Nach der Badi kommt die Super League. Und die startet heute unter anderem mit der Partie zwischen Yverdon und den Grasshoppers. Nur schon deshalb eine spannende Affiche, weil hier in den Augen vieler Super-League-Fans Abstiegskandidat Nummer 1 Abstiegskandidat Nummer 2 empfängt Oder umgekehrt? Wie auch immer, wir sind ja mal gespannt.
Fehler gefunden?Jetzt melden.