AboParteitag in PekingXis neue Armee
Xi Jinping wird China weitere fünf Jahre anführen – ein Tabubruch. Doch es ist nicht die einzige Norm, mit der er gebrochen hat.
Alle Kameras sind auf die goldbeschlagene, viel zu grosse Tür gerichtet. Hunderte chinesische und ausländische Journalisten sind versammelt im Goldenen Saal der Grossen Halle des Volkes, um über den historischen Moment zu berichten, wenn Chinas neue Staats- und Parteiführung erstmals vor die Presse tritt. Das Event wird live in ganz China übertragen. Doch die Journalisten sind alle nur Statisten an diesem Tag. Er soll nur einem gehören: Xi Jinping.
«Einen freundlichen Applaus für den Generalsekretär und die Mitglieder des Ständigen Ausschusses», ruft ein Sprecher. Die chinesischen Journalisten klatschen pflichtschuldig. Dann öffnet sich die Tür, und heraus kommt im Gänsemarsch die neue Führung der zweitgrössten Wirtschaftsmacht der Welt. Gerade noch, dass sie nicht im Gleichschritt marschieren. Ganz vorn der neue alte Parteichef und Chef der Militärkommission, Xi. Dahinter die grosse Überraschung.