Vorwürfe gegen RegisseurWie «The Idol» zum «Folter-Porno» wurde
Die HBO-Serie mit Stars wie Lily-Rose Depp und The Weeknd wird mit Spannung erwartet. Doch ein neues Exposé berichtet von verstörenden Szenen.
Eigentlich hätte die Serie aus einem feministischen Blickwinkel erzählen sollen, wie die Unterhaltungsindustrie Frauen ausnutzt. Stattdessen soll die Show aber in einem «Folter-Porno» und einer «Vergewaltigungsfantasie» eines «toxischen Mannes» resultiert haben. Ein neues Exposé des Magazins «Rolling Stone» zeichnet ein denkbar schlechtes Bild der HBO-Serie «The Idol» – und das, obwohl die Produktion noch nicht einmal gestartet ist.
In dem Bericht werden 13 Mitarbeitende der Show zitiert, gemäss denen Regisseur Sam Levinsons Serie mit Stars wie Abel Tesfaye, besser bekannt als R&B-Sänger The Weeknd, und Lily-Rose Depp völlig aus dem Ruder gelaufen sei. Auch von einem toxischen Arbeitsumfeld, Budget-Problemen und Last-Minute-Änderungen am Drehbuch ist die Rede.
Dabei tönt der Plot von «The Idol» vielversprechend: Johnny Depps Tochter Lily-Rose spielt einen glamourösen, aber geplagten Popstar, der einem schmierigen Nachtclub-Besitzer und Sektenführer auf den Leim geht. Gespielt wird der von Sänger Abel Tesfaye. Doch Mitarbeiter berichten von «verstörenden» Szenen. Zum Beispiel, als Popstar Jocelyn Sektenführer Tedros anfleht, sie zu vergewaltigen, weil sie denkt, dass dies der Schlüssel zu ihrem Erfolg sein könnte.
Oder Tedros eine Erektion bekommt, als er Jocelyn schlägt und diese mit einem Lächeln im Gesicht um noch mehr Züchtigung bittet. Die Serie sei eine «entwürdigende Liebesgeschichte mit einer hohlen Botschaft», wird ein Mitglied der Crew in dem Exposé zitiert. So sei «The Idol» zu genau der Sache geworden, die sie persiflieren wollte.
Serie war Tesfaye «zu weiblich»
Dass es bei der Produktion von «The Idol» Probleme gibt, wurde bereits vermutet, als die ursprüngliche Regisseurin Amy Seimetz im April 2022 plötzlich ihren Job hinschmiss. Dies, obwohl 80 Prozent der Serie bereits fertiggestellt waren. Wie «Variety» berichtete, war daraufhin geplant, «The Idol» zu überarbeiten – auch hinsichtlich der «kreativen Ausrichtung».
So hiess es damals, dass Tesfaye, der Co-Autor der Serie ist, das Gefühl gehabt habe, dass die Serie zu sehr auf eine «weibliche Perspektive» ausgerichtet sei. Wie «Rolling Stone» berichtet, übernahm Sam Levinson, der Macher der erfolgreichen HBO-Serie «Euphoria», daraufhin die Regie – nur um das fast fertige, 54 bis 75 Millionen Dollar teure Projekt komplett zu verwerfen, es umzuschreiben und neu zu drehen.
Laut «Rolling Stone» habe Levinson «The Idol» mit verstörenden sexuellen Szenen gespickt und die Nacktheit auf das Niveau seiner Hit-Show «Euphoria» gehoben. Das preisgekrönte Gen-Z-Drama mit Hauptdarstellerin Zendaya wurde in der Vergangenheit ebenfalls wegen seines provokanten Umgangs mit Nacktheit und Sex-Szenen kritisiert.
Stars verteidigen Regisseur
Während das Exposé auf Social Media gerade rege diskutiert wird, hat Tesfaye Stellung zur Kritik genommen – in Form eines Videoclips aus «The Idol», den er auf Instagram postete. In der bisher unveröffentlichten Szene schlägt ein von Dan Levy gespielter Charakter Tedros und Jocelyn vor, ein Fotoshooting für das Cover des «Rolling Stone» zu machen. «‹Rolling Stone›? Sind die nicht ein bisschen irrelevant?», fragt Tedros, gespielt von Tesfaye.
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Zum Video schrieb der Sänger: «@Rollingstone: Haben wir euch verärgert?» «Ganz und gar nicht», antwortete der Chefredaktor des Magazins, Noah Shachtman, prompt auf Twitter.
Auch Depp verteidigte Levinson. «Sam ist aus so vielen Gründen der beste Regisseur, mit dem ich je gearbeitet habe», sagte die 23-Jährige. Sie habe sich noch nie im Umfeld von Filmschaffenden mehr unterstützt oder respektiert gefühlt.
Wie drastisch die Serie tatsächlich ist, bleibt abzuwarten. HBO hat zwar schon drei Trailer zu «The Idol» veröffentlicht. Wann die Serie genau erscheinen wird, ist jedoch unklar. In der Schweiz soll sie im Frühjahr auf Sky Show starten.
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