SaisonendeMedwedew ringt Thiem nieder und gewinnt die ATP-Finals
Die Tennis-Saison endet mit einem Titel für Daniil Medwedew. Der 24-jährige Russe krönt mit dem Sieg beim hochstehenden Final in London seinen erfolgreichen Jahresendspurt.
Mit seinem Premierentitel bei den ATP-Finals hat der russische Tennisprofi Daniil Medwedew seinen grössten Erfolg gefeiert. Einen Tag nach seinem Halbfinalerfolg gegen den Weltranglistenzweiten Rafael Nadal siegte der 24-Jährige am Sonntag in London im Final gegen den österreichischen US-Open-Gewinner Dominic Thiem mit 4:6, 7:6 (7:2), 6:4. Nach 2:42 Stunden entschied Medwedew das letzte hochklassige Spiel des diesjährigen Stelldicheins der Tennisstars und zugleich das letzte Spiel dieser Saison für sich.
Die Nummer vier der Welt aus Moskau trug sich verdient als letzter Champion von London in die Siegerliste ein. 2021 zieht das Turnier nach Turin um. Thiem verlor zum zweiten Mal nacheinander den Final des Saisonabschlusses.
Zweiter Turniersieg in Folge
Für Medwedew ist es der zweite Turniersieg in diesem Jahr. Er krönte zwei Wochen nach seinem Masters-Titel von Paris seinen imposanten Saisonendspurt und erhielt ein Preisgeld von gut 1,5 Millionen US-Dollar. Ohne grosse Jubelgeste nahm Medwedew den Erfolg nach dem verwandelten Matchball hin, ballte bloss die Hand zur Faust und streckte den Daumen nach oben.
«Es ist grossartig, dass wir es geschafft haben, zwei der grössten Spieler in der Geschichte des Sports zu schlagen. Das ist super fürs Tennis», hatte der nun neunmalige Turniersieger Medwedew nach seinem Erfolg am Samstag gegen den Spanier Nadal gesagt. Thiem hatte sich im Halbfinal gegen den serbischen Weltranglistenersten Novak Djokovic behauptet, den Medwedew in einem der Gruppenspiele bezwungen hatte.
Medwedew mit Novum
Bei der Abschiedsvorstellung in London in der fast menschenleeren Halle entwickelte sich von Anfang an ein ausgeglichenes und hochklassiges Kräftemessen. Kurios: Das erste Break glückte Thiem nach einem komfortablen Vorsprung (40:0) von Medwedew und fünf Punkten in Serie. Zum 3:2 übernahm der Grand-Slam-Sieger von New York die Führung. Mit einem Netzroller sicherte er sich Satz eins.
Noch nie hatte es ein Tennisprofi seit 1973 geschafft, die Top Drei der Weltrangliste bei den ATP-Finals zu besiegen. Doch Medwedew gelang dieses Meisterwerk nach dem Satzrückstand. Im Tiebreak des zweiten Abschnitts zahlte sich sein mutigeres Spiel aus und mit sieben Punkten in Serie glich er nach Sätzen aus.
Nach fast zwei Stunden ging es in den dritten Durchgang. Medwedew knüpfte zunehmend an seine starke Form der vergangenen Wochen an und kam besser mit dem Slice seines Gegners zurecht. Der Weltranglistenvierte rückte immer häufiger erfolgreich ans Netz vor, mit dem Break zum 3:2 sicherte er sich den entscheidenden Vorsprung.
Premierensieger bei den ATP-Finals sind keine Seltenheit. Medwedew ist der fünfte neue Champion nacheinander. (dpa)
Und noch einen Stoppball, den Thiem zwar erläuft, aber nicht mehr zurückbringt.
Er feuert gleich mal ein Ass ab.
Noch ein Aufschlag, den Medwedew nicht zurückbringt. Thiem zieht den Kopf aus der Schlinge.
Wie wird der Russe darauf reagieren?
Ein Strich von einer Vorhand die Linie entlang bringt Thiem den Spielball.
Und auch die dritte Breakchance ist abgewehrt! Thiems Aufschlag ist im entscheidenden Moment bisher zu gut für den Russen, der auch im sechsten Anlauf das Break nicht realisieren kann.
Die zweite Breakchance wehrt er mit dem Aufschlag ab.
Richtig stark, wie Thiem diese erste Chance zunichte macht. Er hämmert Medwedew dessen vorsichtigen Return gleich um die Ohren.
Und jetzt streikt auch die Rückhand bei Thiem. Das sind drei Breakbälle für den Russen.
Gleich noch ein Fehler mit der Vorhand vom Österreicher, der erneut unter Druck gerät bei seinem Aufschlagspiel.
Wieder beide mit beeindruckenden Winkeln, die letzte Vorhand crosscourt von Thiem findet dann aber die Linie nicht mehr.
Noch ein sensationeller Ballwechsel. Unglaublich, was die beiden alles ausgraben! Am Ende wird Thiem zum Fehler gezwungen.
Ein unnötiger Fehler bei Thiem, seine Vorhand segelt hinter die Grundlinie.
Jetzt wieder Medwedew mit dem Fehler auf der Vorhand. Das sah nicht mehr ganz so spritzig aus beim Russen, der lange Wege gehen musste.
Eine gute Rückhand longline von Medwedew kann Thiem nicht mehr kontern. Sein Ball bleibt an der Netzkante hängen.
Thiem macht Druck, Medwedew den Fehler auf der Rückhand.
Medwedews Aufschlag kommt nicht zurück.
Thiem legt mit dem Smash vor in diesem Satz.
Der Aufschlag bringt den Ball zum Spielgewinn.
Unglaubliches Tennis, das die beiden jetzt wieder zeigen: 30 Mal geht der Ball übers Netz, fast jedes Mal mit exzellenter Qualität. Am Ende macht Medwedew den Punkt.
Ganz stark gemacht von Thiem, der ordentlich Dampf macht mit seiner Vorhand und Medwedew am Schluss zum Fehler zwingt.
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