Konzert im Zürcher Bogen FWie es sich anfühlt, «staatenlos» zu sein
Die Brüder Hasan und Rami Nakhleh machen orientalischen Discosound. Auf ihrem neuen Album verarbeiten sie ihre Suche nach einer Heimat.
Wo bin ich zu Hause? Die Frage, wo man hingehört, stellen sich viele, doch für die Brüder Hasan und Rami Nakhleh hat sie eine andere Bedeutung. In ihren Pässen stand unter Nationalität lange: «Undefiniert».
Beide sind als Staatenlose auf den Golanhöhen aufgewachsen, ein Gebiet, das sowohl Israel wie auch Syrien für sich beanspruchen. Diesen Umstand und ihren Weg in die Schweiz verhandeln sie als Musikerduo Tootard auf ihrem neuen Album. Es heisst «Migrant Birds».
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Der arabische Synthesizer PSR-62
«Wir schreiben traurige Liebeslieder», sagt Keyboarder Hasan Nakhleh. Doch so düster die Bilder sind, die sie in den Songs auf Arabisch beschreiben, so tanzbar sind ihre Melodien. Als sie klein waren, hörten sich die Brüder im Bergdorf Majdal Shams die Tanzmusik an, die damals in den Discos von Kairo, Damaskus oder Beirut lief. Auf einem arabischen Synthesizer, einem PSR-62, ahmten sie die Songs nach und jammten. Nach diesen klingt ihr Sound auch heute noch, jedoch sehr modern interpretiert.
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Ein paar Töne, die der PSR-62 ausspuckt, reichen, um die Musik verorten zu können. Tee aus silbrigen Kannen, Sternenhimmel über der Wüste – es sind solche Postkartenbilder, die sich sofort aufdrängen. Keine ekstatische Partymusik, die einen erschlägt, sondern arabische Synthie-Harmonien mit Gitarren, die sich wie eine warme Decke um einen schmiegen. Der Auftritt von Tootard im Bogen F ist das erste Konzert nach einer langen Corona-Pause.
Konzert von Tootard: Do. 29.7., 21 Uhr, Bogen F, Viaduktstrasse 97, https://www.bogenf.ch/konzerte/aktuell/
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