Wenn das gestohlene Velo an der nächsten Strassenecke auftaucht
Velodiebstal ist laut Polizei ein Massendelikt. Nur wenige Fälle können aufgeklärt werden. Betroffene suchen deshalb über Social Media Plattformen nach Hinweisen.
Ein Velo-Schloss kostet von unter 10 bis über 100 Franken. Doch wichtiger dürfte Sorgfalt sein. Denn das beste Schloss nutzt nichts, wenn das Fahrrad nicht abgeschlossen wird.
Der typische Velodieb ist entweder ein professioneller Krimineller mit Transportlaster, oder aber ein Partygänger, der sich für seinen Heimweg ein nicht abgeschlossenes Velo «borgt», wie Gian Gian Rezzoli von der Kantonspolizei erklärt. Letzterer würde das Velo liegenlassen, sobald er es nicht mehr benötige.
In der Facebook Gruppe «Du bisch vo Rappi, wenn ...» werden in letzter Zeit immer wieder Fotos von solchen «liegengelassenen» Velos verbreitet. «Mir ist kalt, liege auf dem Parkplatz, will wieder nach Hause. Wer vermisst mich?», ist unter einem solchen Foto zu lesen. Gefunden werden die Velos von Mitgliedern der Gruppe an Orten wie Tankstellen oder beim Lidolädeli. Die Verbreitung der Aufnahmen soll dabei helfen, die Besitzer zu finden.
Facebook hilft Velos finden
Andere veröffentlichen Fotos von gestohlenen Velos- in der Hoffnung auf Hinweise zu deren Verbleib: «Bitte teilen damit das endlich aufhört», heisst es dann etwa. Allein in der vergangenen Woche beschwerten sich in der Facebook-Gruppe mehrere Personen, dass ihr Fahrrad geklaut worden sei. Von einer Häufung der Diebstähle in Rapperswil-Jona könne aber nicht die Rede sein, betont Gian Gian Rezzoli. Im letzten halben Jahr habe die Polizei rund 10 Fälle pro Monat registriert. «Das ist nicht ungewöhnlich. Velodiebstähle sind nun einmal ein Massendelikt».
Einige Betroffene sehen Videoüberwachung als die Lösung des Problems. «Dort muss unbedingt eine Überwachungskamera hin», schreibt eine verärgerte Facebook-Nutzerin. «Das wird sonst nie enden».
In Rapperswil-Jona wird Videoüberwachung bisher ausschliesslich bei Schulanlagen eingesetzt. Daran wird sich auch nichts ändern, sagt Guido Wunderlin, Leiter des lokalen Polizeidiensts. «An uns wurde kein Wunsch nach mehr Videoüberwachung aus der Bevölkerung herangetragen». Videoüberwachung sei in Rapperswil-Jona auch nicht nötig. Aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre halte sich die Stadt bewusst zurück.
Wenig Hoffnung auf Aufklärung
Die Kantonspolizei sei nicht gegen Videoüberwachung, hält der Mediensprecher fest. Wenn Bilder vorhaben seien, würden sie genutzt. Allerdings sei die Identifikation von Personen oft sehr schwierig, weil meistens die Bildqualität nicht gut genug sei. Auch zur Abschreckung sei Videoüberwachung nur bedingt wirksam. «Die Täter lassen sich oft nicht davon beeindrucken».
Ein Blick auf die Kantons-Statistik zeigt, dass die wenigsten Fälle von Velodiebstählen aufgeklärt werden können. 2016 konnten in weniger als 2 Prozent die Täter geschnappt werden.
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