Wenn das Erbe zur Zerreissprobe wird
Am Chränzli des Jodlerclubs «Heimelig» stritten sich auf der Bühne Geschwister um den elterlichen Hof. Ein Geist sorgte für Gänsehaut. Umrahmt wurde das Ganze mit Jodelklassikern.

Ein Volksstück eingebunden in Gesang. Diese Kombination beherrscht der Jodlerclub Kaltbrunn. Der mit 330 Besucherinnen und Besuchern ausverkaufte Kupfentreff bekam einen Abend serviert, der die Anwesenden berührte, aber auch mit viel Witz begeisterte. Zum Auftakt sangen die Jodler die Lieder «En nöie Tag» und «I dänk echli nah...», unter der Leitung von Heiri Hitz. Es folgte das Duett «Es ewigs Ryffe» von Sandra Brand und Sandra Steiner.
Das Theater «D'Erbe vom Mühlihof» unter der bewährten Regie von Claudia Rickli-Bamert fesselte dann mit einer Geschichte, die sich auch in der heutigen Zeit abspielen könnte. Dazu ein Bühnenbild mit einem sich drehenden Wasserrad und dem beschaulichen Hof mit Bergkulisse.
Das Drehbuch war wie aus dem Leben gegriffen. Es ging nach dem Tod der Eltern Stierli um die Erbteilung des Mühlihofs, und da wollten natürlich auch die drei Schwestern, Vroni, Olga und Lina (Sandra Steiner, Stefanie Herger und Ursi Artho) ihren Teil von den Brüdern Xaver (André Reichmuth) und Kilian (Markus Steiner), der den Hof bewirtschaftete, erhalten. Ein Anwalt (Dominik Hämmerli) sollte alles gütlich regeln.
Dies war Bauer Kilian, der seine Miterben auf billige Weise abspeisen wollte, gar nicht recht. Nur mit Olga hätte er sich eventuell abfinden können: «Diä choschtet nüd vill und schaffet vill.»
Ein Geist solls richten
Da kam Landstreicher Lunz (Theo Bamert jun.) gerade recht, der als Geist rund um den Mühlehof den Wert der Liegenschaft vermindern sollte. Punkto Arbeitsfleiss hatten sich ja die fünf Erben nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Xaver verbrachte die meiste Zeit mit der Angelrute am Dorfbach und Kilians Verlobte Renate (Karin Gähler) geriet in der vertrackten Familiengeschichte etwas in die Bredouille.
Mit «Es luschtigs Liedli» eröffnete das Terzett Renate Selinger, Julia Hegner, Heiri Hitz und Christian Straub den zweiten Akt. Doch dann war fertig lustig auf dem Mühlehof. Fortan trieb sich ein Geist auf dem Hof herum und verbreitete Angst und Schrecken.
Da kam das Lied «My Sunnetag» vom Duett Renate Seliner und Julia Hegner zum richtigen Zeitpunkt. Als das Gespenst wieder verschwand und der Jodlerclub auf die Bühne trat und das feierliche «Jodlerstärn» anstimmte, war dies Hühnerhaut-Feeling pur.
Im dritten und letzten Akt blieb die Spannung bis zuletzt. Dazu kamen Zugaben mit «Es schöns Daheim» und dem Gassenhauer «D Seel ä chli la bambälä la». Der Gesamtchor mit rund 70 Mitwirkenden setzte mit dem «Steimanndli-Jutz» einen grandiosen Schlusspunkt.
Letzte Aufführung: Samstag, 2. Dezember, 20 Uhr. Nachtessen ab 19 Uhr. Musik: Trio Hirschblick.
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