AboEssay zu WokenessWenn Buchverlage die Aktivisten fürchten
Sie gendern bei Übersetzungen, schalten «Trigger-Warnungen» vor und entschärfen Passagen. Das ist eine Bevormundung mündiger Leserinnen und Leser, findet unser Literaturkritiker.
Kennen Sie das, Schluckauf beim Lesen? So geht es mir, wenn ich in «ganz normalen Texten», also in Romanen oder Sachbüchern in Publikumsverlagen, auf Gendersprech stosse. Zum Beispiel in «Bei Regen in einem Teich schwimmen», dem grossartigen Buch, in dem der Schriftsteller George Saunders anhand klassischer russischer Erzählungen erklärt, was Literatur ausmacht.