AboWeltrekordhalter im MarathonSein Laufstil ist wunderschön, doch wie glaubwürdig ist seine Leistung?
Kelvin Kiptum ist 23, Autodidakt und lief in einer fast unwirklichen Zeit in die Sportöffentlicheit. Er steht stellvertretend für eine neue Generation.
Es gibt nicht wenige kundige Begleiter in der Leichtathletik, auf die der Langstreckenläufer Kelvin Kiptum bis zuletzt wie ein Phantom wirkte. Der Kenianer tauchte vor fünf Jahren das erste Mal in den gut gepflegten und gewässerten Datenbanken des Weltverbands auf, aber aus den Vermerken – ein paar flotte Halbmarathons, ein paar abgebrochene Zehn-Kilometer-Läufe – wurde keiner so recht schlau. Als Kiptum vor zehn Monaten seinen ersten Marathon in Valencia in schwindelerregenden 2:01:52 Stunden beendete und ein Reporter fragte, wer Kiptum eigentlich trainiere, rief der ins Mikrofon: «Ich habe keinen Trainer!»