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Debatte um «Titanic»-Finale
Warum Leonardo DiCaprio am Ende von «Titanic» sterben musste

Hat es noch Platz? Die Frage, ob Jacks Leben hätte gerettet werden können, wird von «Titanic»-Fans eifrig diskutiert. 
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Es war ein Filmtod für die Ewigkeit. Jack (Leonardo DiCaprio) und Rose (Kate Winslet) treiben am Ende des Filmklassikers «Titanic» im Ozean. Rose hat sich auf eine Tür gerettet, Jack klammert sich ans Holz und sinkt irgendwann in die Tiefe. Ein himmeltrauriger Moment. Und eine Szene, die 25 Jahre danach noch immer zu reden gibt: Hätte Jack auch auf die Tür gepasst?

Die Theorie lautet, dass Rose nur ein bisschen zur Seite hätte rutschen müssen – schon wäre Jacks Leben gerettet gewesen. Regisseur James Cameron, der momentan überall wegen seiner «Avatar»-Fortsetzung befragt wird, will diese leidige Debatte nun ein für alle Mal beenden. Der «Toronto Sun» erzählt er: «Wir haben eine wissenschaftliche Studie durchgeführt, um die Frage endgültig aus der Welt zu schaffen.»

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Für das Experiment habe ein Hypothermie-Experte das Floss aus «Titanic» nachgebaut. Zwei Stuntleute mit ähnlichen Körpermassen wie DiCaprio und Winslet seien mit Sensoren ausgestattet auf dem im Eiswasser schwimmenden Floss gelegen. Laut Cameron habe es keine Möglichkeit gegeben, dass beide Personen hätten überleben können. «Nur einer konnte überleben», sagte er. Die Ergebnisse der Studie sollen im Februar in einer Spezialsendung gezeigt werden. 

Abgesehen von Standards des Laborexperiments und Überlegungen zur Körpertemperatur unter den Bedingungen des nordatlantischen Eiswassers hat der Tod von Jack auch dramaturgische Gründe. Das gibt sogar James Cameron zu: «Jack musste sterben. Es ist wie bei Romeo und Julia. Es ist ein Film über Liebe und Opfer und Sterblichkeit.»

Schauspielerin Kate Winslet, Regisseur James Cameron und Darsteller Leonardo DiCaprio 1998 an der Verleihung der 55. Golden Globes. 

Jack konnte also unmöglich gerettet werden – aus wissenschaftlichen Überlegungen ging das nicht, aus Gründen des Pathos noch weniger. Wenn damit der Fall von «Titanic» geklärt ist, kann man Camerons empirische Forschung zur Stichhaltigkeit von Filmenden vielleicht noch anderweitig einsetzen.

War es zum Beispiel wirklich nötig, dass der Jazzschlagzeuger Andrew am Ende von «Whiplash» ein derart grauenhaftes Solo aufführen musste? Er hätte durchaus eleganter spielen können. Wäre sicher interessant, was da ein Versuch mit Musikexperten ergeben würde, wenn man sie mit einem Schlagzeug und ein paar Sensoren ausstatten würde.

Die Frage, ob Tony Montana (Al Pacino) im «Scarface»-Finale tatsächlich so viele Menschen mit seiner Maschinenpistole erschiessen musste, könnte man in einer Laborsituation auch mal klären. Womöglich hätte er einige gar nicht getroffen. Ganz zu schweigen von «2001: A Space Odyssey» von Stanley Kubrick. Was geschieht wirklich, wenn sich ein Astronaut und ein Monolith begegnen? 

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«Titanic» endet übrigens gar nicht mit Jacks Tod, sondern mit der Rahmenhandlung, in der die alte Rose auf dem Bett liegt und sich noch einmal auf das Schiff zurückträumt. Das hat es wahrscheinlich auch nicht gebraucht. Aber gebracht, das schon.