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Vor «Sing meinen Song» und dem ESC
Was erhoffen Sie sich, Nemo? Den Sieg?

Andrea Camen Photography
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Nemo, Sie gehen mit dem Song «The Code» an den Eurovision Song Contest. Die Schweiz ist begeistert. Wie fühlt sich das an?

Es ist ein sehr aussergewöhnliches Gefühl. Ich habe mega Freude, dass das Lied so gut ankommt. Es gibt von ganz verschiedenen Seiten Reaktionen, auch von der ESC-Community.

Der Song wurde schon zum Favoriten

… der Druck wird riesig. (lacht) Es ist wirklich speziell. Ich weiss seit längerer Zeit, dass ich dabei bin, und musste es für mich behalten. Jetzt ist es plötzlich offiziell, und alles erhält eine ganz andere Dimension.

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Sind Sie ESC-Fan?

Ich hatte nie das Gefühl, ich müsse unbedingt an den ESC, weil sonst mein Leben nicht komplett wäre. Aber diese ESC-Welt fand ich schon immer faszinierend. Er ist für Europa ein Riesending, und es gibt eine unglaubliche Community, die hart über die Songs debattiert und Insiderwissen austauscht.

Wie schafft man es an den ESC?

Ich habe mich beworben. Zuerst besuchte ich ein Suisa-Songwriting-Camp, wo es darum ging, Lieder für den ESC zu schreiben. Ich war zusammen mit Teya, die letztes Jahr Österreich am ESC vertrat, ein Team. Und dann war ich überrascht, wie viel Spass mir das machte. Ich konnte mich komplett gehen lassen und habe mich gelöst von sämtlichen musikalischen Vorstellungen. Da wollte etwas raus.

Dann haben Sie den Song also zusammen mit Teya geschrieben?

Nein, «The Code» entstand tags darauf zusammen mit Lasse Nyman, Linda Dale und Benjamin Alasu, nachdem ich vom Vortag so inspiriert gewesen war. Es ist nur so geflutscht. Nie hat jemand in dieser Session Nein zu etwas gesagt – es ist erstaunlich, was passiert, wenn vier Menschen komplett ihr Ego auf die Seite legen und einfach machen. Ein magischer Moment.

Jetzt startet auf 3+ auch noch die neue Staffel von «Sing meinen Song – das Schweizer Tauschkonzert», in der Musikerinnen und Musiker die Songs der anderen covern. War das von langer Hand geplant?

Ja, es kommt gerade einiges auf mich zu. Aber das ist wirklich Zufall. «Sing meinen Song» ist ebenfalls ein schönes Kapitel. Die Aufzeichnung der Sendung war ein riesiges Geschenk.

Andrea Camen Photography

Ein Geschenk? Andere Musikerinnen und Musiker berichteten von sehr anstrengenden Drehtagen.

Es ist eigentlich egal, wie intensiv so etwas ist, wenn es einem so viel gibt. Am Anfang wusste ich nicht, ob ich mich überhaupt so krass öffnen kann vor den Kameras. Aber dann gab es viele berührende Momente. Ich habe Musik vorher noch nie so emotional erlebt. Da begegnet man sich auf dem Sofa und erzählt sich die oft sehr persönlichen Geschichten zu den Songs. Das ist sehr bewegend.

Welches war eine besonders spannende Interpretation?

Das Cover einer meiner Songs von Marc Sway. Mehr darf ich nicht verraten, aber der Moment war prägend für mich, weil es darum ging, weshalb ich überhaupt mache, was ich mache: Musik.

Letztes Jahr haben Sie sich als nonbinäre Person geoutet. Das ist jetzt immer ein Thema, wenn es um Nemo geht. Stört Sie das?

Nein, es ist schön, darüber zu reden und zu sich selbst zu stehen. Ich habe mich auch geoutet, weil es mir wichtig ist, in der Öffentlichkeit authentisch zu sein. Davor hat ein langer Prozess stattgefunden, zuerst bei mir, dann in meinem engeren Umfeld. Irgendwann entstand eine Diskrepanz zwischen meiner privaten und meiner öffentlichen Person, und es wurde mir klar, dass ich mich outen muss.

Wirkt sich das Outing auf Ihre Musik aus?

Ich glaube, ja. Ich habe immer persönliche Musik gemacht, alles fliesst in meine Songs hinein. Der kreative Prozess kann einem auch helfen, mehr über sich selbst herauszufinden.

Sie sind in Biel aufgewachsen, doch nach den ersten Erfolgen hat es Sie ins Ausland gezogen. Leben Sie noch in Berlin?

Ich pendle derzeit zwischen Berlin und der Schweiz hin und her und lebe aus einem pinken Koffer, den ich eigentlich nur ausgeliehen habe. Ich gebe ihn bald zurück, versprochen.

Nochmals zum ESC. Was erhoffen Sie sich von der Teilnahme? Den Sieg?

Ich erhoffe mir einen tollen Auftritt, der vielleicht auch andere dazu inspiriert, sich selbst zu sein oder mehr zu sich selbst zu stehen.