Erstes Zürcher Konzert von «Frederik»Verpeilte Träumer
Schon lange klang Schweizer Pop nicht mehr so universell. Die Gitarrenmusik von Frederik tröstet und erinnert an Kurt Vile.

Es geschieht nichts Spektakuläres in dieser Musik, doch genau das ist das Spektakel. Die Künstlerinnen und Künstler, die der Luzerner Rolf Laureijs um sich geschart hat, sind Meister der Monotonie. Die Songs auf dem Debütalbum «Portraits» starten oft mit einer verträumten bis verpeilten Gitarrenakkordfolge, die sich bis zum Ende durchzieht und immer wieder leicht abwandelt. Strophe und Refrain verschwimmen.
«Frederik» zuzuhören, löst ein ähnliches Gefühl aus, wie wenn man sich eine dreistündige Standaufnahme eines Feuers anschaut. Es knistert vor sich hin. Nicht viel verändert sich. Und doch ist man absorbiert. Will dranblieben. Und wie.
Eine Alles-ist-gut-Attitüde
Denn schon lange hat Schweizer Pop nicht mehr so zeitlos und universell geklungen. Die Musik erinnert an jene von Kurt Vile, den Lockenkopf aus Philadelphia, der sich mit seiner Gitarre die grossen Gefühle erzupft. Oder an die britische Shoegaze-Band Slowdive, die Gitarre über Gitarre legt und sich so unseren Sehnsüchten nähert.
Das gelingt auch der Schweizer Formation, die im Theater Neumarkt ihr erstes Zürcher Konzert spielt. «Tropus», einer der besten Songs, vermittelt eine Sorglosigkeit und eine Alles-ist-gut-Attitüde.
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Rolf Laureijs’ Stimme – auch sie ist monoton – legt sich über die Gitarren-Landschaft. Im dazugehörigen Video skaten Freunde durch den Berliner Sommer. Manchmal schlingert das Skateboard. Doch meistens kurvt es sachte über den Teer. Die Sonne blendet. Vögel ziehen am Himmel vorbei.

Album-Release-Konzert, Sa, 12. Juni, Theater Neumarkt, Neumarkt 5, theaterneumarkt.ch
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