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Umstrittenes Gebäude der Stadt Zürich
Das letzte der Kreis-4-Gammelhäuser wird saniert

Besetztes Haus an der Mangnusstrasse 27, (Bildmitte), Zürich, 2.3.2021, Foto Tamedia

Sowohl links wie rechts wollten die Pläne für das letzte Gammelhaus stoppen – aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Doch eine Allianz aus SP, FDP, GLP und Mitte/EVP stimmte im Gemeinderat dem Vorschlag des Stadtrats deutlich zu. Nun kann die Stadt das Haus an der Magnusstrasse 27 im Kreis 4 für knapp 2,4 Millionen Franken sanieren. Die Liegenschaft gehörte zu den drei Problemhäusern, welche die Stadt Zürich 2017 für 32 Millionen Franken übernahm. Für die Magnusstrasse 27 zahlte sie 6,3 Millionen. Zusammen mit den Planungsausgaben gibt die Stadt für die 1894 erbaute Liegenschaft insgesamt 9,3 Millionen Franken aus.

Vor dem Kauf bestand das Haus aus 30 Einzelzimmern, die der mittlerweile wegen Wuchers verurteilte Besitzer an Sozialhilfebeziehende vermietete. Nach dem Umbau wird das Haus fünf 3½-Zimmer-Wohnungen und ein Gewerbelokal enthalten. Eine Wohnung soll 2630 Franken pro Monat kosten. Für die Energie sorgen künftig eine Wärmepumpe und eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach.

Die Grünen und die AL forderten stattdessen eine «ganzheitliche Nutzung» des Hauses, etwa durch eine Gross-WG. Der Umbau solle sich auf wenige Eingriffe beschränken. Dies würde tiefere Mieten und mehr Bewohnende ermöglichen. Im «Gentrifizierungshotspot Kreis 4» sei das wichtig.

Die SVP wollte, dass die Stadt das Haus ausschreibt und an den Meistbietenden verkauft. Beide Vorstösse blieben chancenlos.

Der zuständige Stadtrat Daniel Leupi (Grüne) sprach von einem «kleinen Haus mit relativ hohen Kosten». Aber um die schlimmen Zustände zu beenden, habe die Stadt 2017 nichts anderes tun können, als es zu kaufen.

Absichtlich zerstört

Nach einem absichtlich gelegten Brand stand das Haus ab 2016 leer. Um eine Besetzung zu verhindern, hatte der frühere Besitzer alle sanitären und elektrischen Einrichtungen zerstören lassen. Trotzdem machte vor rund drei Jahren ein feministisches Besetzerinnenkollektiv das Haus wieder bewohnbar. Nach dem Ja im Gemeinderat wird es die Magnusstrasse 27 wohl bald verlassen müssen.

Die beiden anderen Gammelhäuser an der Neufrankengasse sind bereits seit Jahren saniert. Hier wohnen Sozialhilfebeziehende oder Suchtkranke.