GC verliert in St. GallenEin 20-Jähriger reicht schon zum Sieg gegen GC
Mattia Zanotti leitet mit einem Tor und zwei Assists das 3:1 für St. Gallen gegen schrecklich harmlose Zürcher ein.

«Irgendwann», sagt Alain Sutter und schaut ganz zufrieden drein, «irgendwann werden wir auch auswärts wieder gewinnen.» Sechs Spiele hat der FC St. Gallen bisher in der Fremde hinter sich und keines davon für sich entschieden.
«Wenigstens», sagt der Sportchef der St. Galler, «gewinnen wir daheim.» Sechs Heimspiele haben sie nun hinter sich, und alle haben sie gewonnen: an diesem Samstag eben auch noch gegen GC. Das 3:1 steht dafür, dass sie im Abschluss sehr effizient arbeiten und in der Defensive nahezu fehlerfrei bleiben.
19’200 Zuschauer füllen den Kybunpark, die Stimmung ist glänzend. Und der Match? Na ja, die erste Halbzeit bietet wenigstens Tore, die zweite dagegen ist eine zähe Angelegenheit, spielerisch auf sehr überschaubarem Niveau. St. Gallen hat zwei Möglichkeiten für einen Abschluss, GC nicht eine.
Mattia Zanotti, die 20-jährige Leihgabe von Inter Mailand, kann sich getrost als Mann des Spiels feiern lassen. Zwei Tore bereitet er vor, das dritte erzielt er selbst. Als Rechtsverteidiger produziert er allein viel mehr als alle Zürcher zusammen. Das 1:0 von Akolo schon nach 48 Sekunden leitet er nach einem Doppelpass mit Karlen ein, das 2:1 legt er so auf, dass Geubbels spektakulär mit einem Seitfallzieher treffen kann. Und schliesslich sein schönster Moment: In der 40. Minute trifft er zum 3:1.
Eigentlich ist es das schon, was den Ausgang des Spiels betrifft. Den St. Gallern genügt es, zumindest diszipliniert zu verteidigen, ihr Trainer Peter Zeidler redet im Überschwang gar davon, sie hätten leidenschaftlich gespielt. Was stimmt: Zigi braucht nicht einen Ball zu halten. Und was eben vor allem auch stimmt: Die Zürcher sind von einer gnadenlosen Harmlosigkeit. Man könnte auch sagen: Hilflosigkeit.
Schürpf ist in der Analyse besser als auf dem Platz
Vor dem Gang nach St. Gallen hatten sie zweimal gewonnen, überzeugend 3:0 in Yverdon und glückhaft 2:1 gegen Lugano. Dank dieser sechs Punkte haben sie sich leicht vom Tabellenende gelöst. In St. Gallen machen sie nun wieder einen Schritt zurück. Dass sie durch Tsiy Ndenge zum schnellen Ausgleich kommen, ist für sie nichts als eine schöne Zwischenmeldung. Ansonsten kommen sie nur noch durch Babunski zu einer wenigstens erwähnenswerten Szene vor dem St. Galler Tor.
«Zu viele Ballverluste, zu viele Fehler», bringt es Pascal Schürpf auf den Punkt, «wir haben keine Lösungen gefunden.» Das gilt besonders auch für ihn. Am linken Flügel ist er nicht nur offensiv wirkungslos, er ist auch verantwortlich dafür, dass sein Gegenspieler Zanotti einen so schönen Spätnachmittag erleben kann.
Das 1:3 ist ein herber Rückschlag, eine Erinnerung daran, wie viel Arbeit noch zu tun ist, bis sich GC wirklich auf einem guten Weg befindet. «Ob Rückschlag oder Rückschritt», wendet Trainer Bruno Berner ein, «das müssen wir noch analysieren.» Was er allerdings mit Sicherheit weiss: «Das nächste Mal müssen wir von der ersten Minute an bereit sein.» Das nächste Mal ist in Luzern. Ein Freilos ist auch das nicht.
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Kurzfazit
Die erste Halbzeit hat für GC fürchterlich angefangen – und trotzdem sieht es beim Auswärtsspiel in St. Gallen etwas über 30 Minuten lang gar nicht schlecht aus.
Die Zürcher kassieren mit dem ersten gegnerischen Angriff und nach 48 Sekunden das 0:1, doch die Grasshoppers finden schnell zurück in die Partie. Tsiy Ndenge gelingt bereits in der 11. Minute der Ausgleich, es ist der Lohn für einen in den ersten Minuten beherzten und offensiven Auftritt.
Im mit 19'200 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauften Kybunpark fallen die entscheidenden Tore vor der Pause. Zuerst trifft Willem Geubbels zum 2:1 für den FC St. Gallen (35.), fünf Minuten später doppelt der junge und starke Italiener Mattia Zanotti mit dem 3:1 nach.
Die Grasshoppers haben immer dann Mühe, wenn St. Gallen wie bei den Treffern schnell kombiniert. Und die Grasshoppers sind in der zweiten Halbzeit nicht in der Lage, ins Spiel zurückzukehren. Sie bleiben in der Offensive enttäuschend harmlos.
Bald folgt an dieser Stelle ein ausführlicherer Matchbericht. Wir bedanken uns fürs Mitlesen.
Das Spiel ist aus
Jubel beim FC St. Gallen: Die Ostschweizer gewinnen auch ihr sechstes Heimspiel dieser Saison.
95'
War das der letzte Schuss der Partie? Corbeanu versucht es aus der Distanz, doch auch er schafft es nicht, den Ball aufs St. Galler Tor zu bringen.
93'
Nichts Neues aus St. Gallen. Wir nähern uns dem Matchende. Und bei GC tut sich in der Offensie wenig bis nichts.
Nachspielzeit
Fünf Minuten Nachspielzeit bleiben den Grasshoppers, um zwei Tore und einen Punkt zu erzwingen.
89'
Freistoss für GC in gegnerischer Strafraumnähe. Der Ball fliegt auch vielversprechend vors Tor, doch der aufgerüchte Innenverteidiger Tobers köpfelt deutlich über die Latte.
85'
Es will nicht bei GC. Und so zeichnet sich immer deutlicher ab: Die Zürcher werden heute keine Punkte gewinnen.
Ausverkauft!
Für den FC St. Gallen sieht es nicht nur auf dem Rasen gut aus, sondern auch in der Tageskasse. Der Kybunpark ist mit 19'200 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft. Grund genug für das Heimpublikum, sich mit Sprechchören selbst zu feiern.
76'
Jetzt legt auch Innenverteidiger Tobers mit einem Fehler nach. Sein Rückpass auf Ayumu Seko missrät total, deshalb kann Krasniqi an der Mittellinie losziehen. Auf den ersten Metern ist der St. Galler Stürmer alleine, dann aber macht Tobers seinen Fehler gut und läuft Krasniqi ab.
74'
Sorry, liebe GC-Fans, dass wir an dieser Stelle gerade nichts Positives berichten können. Die Zürcher haben grosse Mühe, ihr Spiel zu entwickeln gegen die jetzt recht tief stehenden St. Galler. Und dazwischen leistet sich GC Fehler wie gerade von Goalie Kuttin, der einen Ball ohne Druck ins Seitenaus schlägt.
72'
Wenn wir schon dabei sind: Auch St. Gallen wechselt, Fabian Schubert ersetzt Geubbels, den Torschützen zum 2:1. Und für Karlen kommt Mihailo Stevanovic.
71'
Wenn sonst nichts passiert, melden wir halt den nächsten Wechsel. Wieder bei GC – und nun sorgt der Entscheid bei Amir Abrashi für Unverständnis. Der Zürcher Captain muss vom Rasen, für ihn kommt Dion Kacuri.
67'
Das könnte doch etwas werden für GC! Corbeanu kann einen Eckball treten. Und dann? Gerät seine Flanke viel zu kurz und St. Gallen hat keine Mühe, die Gefahr zu bannen.
63' Nächster Wechsel bei GC
Wirds jetzt besser? GC-Trainer Bruno Berner bringt mit Bradley Fink den nächsten frischen Offensivspieler. Mabil geht, ohne dass von ihm etwas hängen bleibt in diesem Match.
60'
Und wir warten weiterhin darauf, dass etwas mehr passiert als im Moment. Die Grasshoppers würden gerne ein Tor erzielen. Aber sie können nicht. Was vor allem an einem liegt. Sie sind derzeit nicht in der Lage, sich Chancen zu erspielen. Das hat zu Beginn der ersten Halbzeit deutlich besser ausgesehen. Doch das ist lange, lange her.
55'
Die Grasshopers hatten schon in der ersten Halbzeit Lust, nach vorne zu spielen. Jetzt zeigen sie noch klarer, in welche Richtung das Spiel gehen soll. Sie haben praktisch immer den Ball. Aber bislang sind sie in der zweiten Halbzeit noch ohne Torchance. Und bereits sind wieder zehn Minuten vorbei.
Der beste GC-Skorer
Theo Corbeanu gehörte nicht zu den Startformationen bei den GC-Siegen in Yverdon und gegen Lugano. Jetzt soll er mit seinen Qualitäten als Vorbereiter (5 Assists) und Torschütze (1 Treffer) zur Wende beitragen. Niemand war bei GC häufiger an Treffern beteiligt als der Kanadier.
46' Doppelwechsel bei GC
Die Grasshoppers starten mit Theo Corbeanu und Nigel Lonwijk in die zweiten Halbzeit. Nicht mehr zum Team gehören Stürmer Morandi und Rechtsverteidiger Maksim Paskotski. Das Spiel läuft wieder.
Die Statistik: Nicht gut für GC
Einmal in Rückstand, tun sich die Grasshoppers in dieser Saison schwer. Gepunktet haben sich nach einem Rückstand nur einmal – und das ist lange her: Ende Juli lagen sie bei Lausanne 0:1 zurück, das Spiel endete 1:1.
Pause
Über eine halbe Stunde lang hat der Auftritt von GC beim FC St. Gallen ziemlich gut ausgesehen – trotz dem ersten Gegentor schon nach 48 Sekunden.
Die Zürcher, mit dem Selbstvertrauen von zwei Siegen in Serie in den Match gegangen, konnten in der 11. Minute ausgleichen. Doch dem Schlussspurt der Ostschweizer vor der Pause hatten sie nichts entgegenzusetzen.
Die GC-Abwehr war vom Tempo der Gegner in den entscheidenden Momenten überfordert. Bedauernswert ist GC-Goalie Manuel Kuttin beim Super-League-Debüt. Drei Bälle flogen auf sein Tor, alle waren drin und stets war Kuttin chancenlos.
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