AboDialoge in Erfolgsserie«Succession» ist die beste Serie unserer Zeit – wegen der Sprache
Am Sonntag endete auf HBO die unterhaltsamste Serie, die man derzeit schauen kann. Sie ist so genial, weil die Figuren so reden, wie sie reden: Jeder Satz hat hundert Hintertürchen.
«Worte», fragt Kendall Roy in «Succession», «sind was?» Und beantwortet diese rhetorische Frage selbst: «Einfach gar nichts. Ein komplizierter Luftstrom.» So umreisst ein von Ehrgeiz, Schuld und Sucht ausgezehrter Milliardenerbe die Unzuverlässigkeit von Sprache. Aber Sprache ist natürlich nicht nichts, auch nicht für Ken. Er nutzt sie selbst ständig, um eigene Schwächen zu verdecken, er nutzt sie zum Taktieren und manchmal als Leidensventil. Tatsächlich entfaltet in der Welt, in der «Succession» spielt, nichts eine so grosse Wirkung wie Sprache – und Sprachlosigkeit.