Störche werden gezählt
Zu dieser Jahreszeit sollten die Störche eigentlich auf der Iberischen Halbinsel oder in Afrika sein. In zunehmender Zahl verbringen sie aber den Winter in unserem Land.
Der heutige Storchenbestand beruht auf einem Wiederansiedlungsprojekt. Zuerst in Altreu SO, dann in einer ganzen Reihe von Stationen wurden die jungen Störche bis zur Brutreife am Wegflug gehindert. Diese Vögel verloren den Zugtrieb; sie verbringen den Winter hier. Ohne die Gefahren des Vogelzuges können sie ein wesentlich höheres Lebensalter erreichen. Ihre Zahl nimmt nun naturgemäss ab. Da die frei aufgewachsenen Jungvögel wieder auf den Zug gehen, müssten diese die ausfallenden Altvögel ablösen. Es sollten also mit der Zeit nur noch Zugvögel hier brüten.
Der Liebe wegen geblieben
Nun stellt man aber fest, dass zunehmend Zugvögel im Herbst auf die Abreise verzichten. Die Bindung an den überwinternden Horstpartner ist dann offenbar stärker als der Zugtrieb. Damit bildet sich eine neue Generation von Standvögeln, die dann ihrerseits auch zukünftig weitere Störche zum Bleiben veranlasst.
Mit der Klimaerwärmung hat die Sache also nichts zu tun. Jene müsste eigentlich dem Storch entgegenkommen, ihn langfristig gar zum Standvogel werden lassen. Andererseits bringt sie zunehmend Starkniederschläge während der Brutzeit und damit eine grössere Jungensterblichkeit.
Anzahl und Altersstruktur
Mit der bevorstehenden Winterzählung will man einerseits die Zahl der verbleibenden Störche ermitteln, andererseits aber auch den Anteil an Projektstörchen und an ursprünglich ziehenden Vögeln.
Da ein grosser Teil der Störche beringt ist und auf den Horsten übernachtet, lässt sich anhand der Ringnummern auch das Alter ermitteln. In Rapperswil-Jona überwintern drei Storchenpaare, fünf der sechs Vögel sind beringt, je einer ist Projektstorch.
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