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Entspanntes Weekend in Neuenburg
Vom Gourmetschiff zum Palast – der perfekte Ferientag

Schloss Neuenburg und der Neuenburgersee
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Leinen los! Wir sitzen auf der «Ville d’Estavayer», einem 32-Meter-Schiff der Schifffahrtsgesellschaft für Neuenburger- und Murtensee (LNM), und tuckern aus dem Hafen.

Dieser freie Tag gehört mir und meiner Schwester, und wir verbringen ihn in der Stadt am Jurafuss, in Neuenburg. Und weil es uns nur mit vollem Magen gut geht, haben wir die Gourmet-Kreuzfahrt gebucht: Sie beginnt am Mittag, dauert rund 90 Minuten und führt von Neuenburg quer über den acht Kilometer breiten See nach Cudrefin, Portalban und zurück zum Ausgangspunkt.

Weekendtipp Neuenburgersee

Von unserem Tisch am Fenster geht der Blick weit über das Wasser – und zum Menü auf den Tischsets. Erstaunlich, was in dieser Kombüse alles gekocht wird! Wir bestellen Eglifilets und werden, während wir warten, vom Wellengang einmal kräftig geschüttelt und gerührt. Das liegt wohl an der Bise, die heute durch die Schweiz zieht und die Wolken über den Himmel jagt.

So schunkeln auch unsere Gemüter bald hin und her, der Blick geht ins grau-weiss-blaue Nass, in die sanft geschwungene Landschaft – und unsere Gedanken kreuzen meditativ durch das Leben. Das tut gut und beruhigt vom hektischen Alltag.

Seebär aus Murten

Nach dem feinen Essen (ein Bravo an den Schiffskoch!) erkunden wir die Terrasse auf dem oberen Deck und lernen eine 5. Schulklasse auf Ausflug kennen. «Im See kannst du im Fall baden, wenn du willst! Willst du?», werden wir von einem Dreikäsehoch gefragt. Auch lustig: Der Kapitän, ein echter «Seebär» aus Murten, beneidet uns Bernerinnen um die Aare und möchte diese einmal mit seinem Dampfer durchkreuzen. Bald fühlen wir uns ein wenig wie auf dem «Traumschiff», einfach ohne Liebesgeschichte.

In Neuenburg verlassen wir das Schiff. Weil wir die Stadt nicht wirklich kennen, haben wir eine Führung gebucht. Denn – Achtung, kurzer historischer Input – sie ist reich an Schätzen, war im 18. Jahrhundert eine der wohlhabendsten Gegenden der Schweiz mit zahlreichen Aristokraten, die ihr Geld mit Stoffen und Uhren machten, aber auch mit Salz oder Zuckerrohr. Später brachte die Belle Époque kulturelle und technische Fortschritte und gesellschaftlichen Wohlstand in den Ort.

Stadt der Brunnen

Dementsprechend reichhaltig ist der geführte Rundgang. So kommen wir auch in der Innenstadt (eine der grössten zusammenhängenden Fussgängerzonen der Schweiz) nicht mehr aus dem Staunen heraus.

Unsere Lieblingsziele: Die Rue du Seyon mit dem offenen Stadtbach. Das Palais DuPeyrou aus gelbem Jurakalkstein mit wunderbaren Strukturen. Und das sorgfältig erhaltene Maison du Cardinal, in jeder Epoche wurde eine Häuserzeile dazugebaut.

Old Mansion in Neuchatel, Switzerland

 The Palace du Peyrou

Irgendwann aber drücken die Schuhe, wir haben Durst – Zeit für eine Pause. Zum Glück gibt es in Neuenburg so viele Brunnen; die meisten mit trinkbarem Wasser. Erfrischend.

Nach der Stadtführung sitzen wir bei Kaffee und Kuchen in einem der vielen Strassencafés. Der Plan wäre, die steilen Meter hoch zum Schloss zu erklimmen. Schliesslich thront es hoch über der Stadt, wir bestaunten es schon den ganzen Tag immer wieder aus der Ferne. Jedoch – ich will ehrlich sein – finden wir die Altstadt inzwischen einfach zu schön! Magisch werden wir von den kleinen Secondhandläden, Papeterien, Buchgeschäften und den Boutiquen angezogen, das Schloss muss folglich warten.

Neuchatel vieille ville

Erst am späten Nachmittag treten wir den Heimweg an, tief glücklich und mit einem herrlichen Feriengefühl in uns. Während wir Richtung Bernbiet fahren, schmieden wir bereits Pläne, was wir beim nächsten Neuenburg-Besuch alles erleben wollen. On reviendra, mais bien sûr.