Sport und Schule unter einem Hut
Die Sportschule Rapperswil-Jona darf sich seit Kurzem mit dem Label «Swiss Olympic Partner School» schmücken. Die Schule bietet Sporttalenten die Möglichkeit, Spitzensport mit einer guten Schulbildung zu vereinbaren.
Die Sportschule Rapperswil-Jona wird mit hohen sportlichen Lorbeeren ausgezeichnet. Seit August ist sie nämlich offizielle Swiss Olympic Partnerschule. Das Qualitätslabel sei allerdings nicht vom Himmel geflogen, sagt Schulleiter Michael Brunner. Mit einer 200-seitigen Bewerbung bewarb sich die Schule im August 2016 um die Anerkennung.
Nach der Besichtigung einiger Experten von Swiss Olympic und eingehender Prüfung der Unterlagen, bekam sie ein Jahr später die Zusage. Durch das Label «Swiss Olympics Partner School» habe die Schule Zugang zu Weiterbildungskursen, Seminaren und Beratungsressourcen von Swiss Olympic, erklärt Brunner. Auch bilde man sich so ein Netzwerk, in dem man sich mit anderen Sportschulen austauschen könne. «Aber natürlich ist es uns wichtig, dass wir damit eine PR-Wirkung gegen innen und aussen haben.» Das ist auch für die Finanzen der Schule wichtig. Durch die Schulgebühren für ausserstädtische oder ausserkantonale Schülern schaffe man sogar, eine schwarze Null in der Finanzierung zu schreiben, erklärt Schulpräsident Thomas Rüegg.
Hohe Anforderungen
Die Schule tut einiges, um das hohe Niveau zu halten. Einerseits durch das Angebot, dass sie bietet. Andererseits durch die Anforderungen an die Schüler. «Nicht jeder, der gern ein bisschen tschuted wird an der Schule aufgenommen», erklärt Sportkoordinator David Beglinger. So müsse beispielsweise jeder Schüler eine Swiss Olympic Card haben – eine Anerkennung von Swiss Olympic für sportliches Talent und Potential. Verliert jemand diese, weil er zum Beispiel in seiner sportlichen Leistung nachlässt, dann muss er auch die Schule verlassen. Dadurch ist natürlich die Motivation da, im Sport alles zu geben. Alles – das bedeutet auch mindestens zehn Stunden Training in der Woche. Während einige Sportlektionen Teil des regulären Unterrichts sind, wird auch nach der Schule noch in den Clubs und Vereinen trainiert.
Athletik als Schulfach
Seit die reguläre Oberstufe aus dem Schulhaus Bollwies ausgezogen ist, teilt sich die Sportschule das Schulhaus nur noch mit der Primarschule. Darum hat man nun auch einige äusserliche Anpassungen vorgenommen. Die Türen der Klassenzimmer wurden mit Symbolen zu verschiedenen Sportarten verziert und an die Wände wurden motivierende Zitate geschrieben. Ausserdem wurde das Material in den Turnhallen komplett erneuert und aufgestockt. Und natürlich ziert auch das Swiss Olympics Logo die Aussenfassade der Schule.
Zurzeit besuchen 94 Oberstufenschüler die Sportschule. Nur circa ein Fünftel von ihnen sind Mädchen. Unterrichtet werden die vier Hauptsportarten Unihockey, Eishockey, Fussball, und Volleyball sowie einige Nebensportarten. Dafür arbeitet die Schule auch intensiv mit verschiedenen Vereinen aus der Region, wie zum Beispiel den Rapperswil-Jona Lakers, dem FC Rapperswil Jona oder den Jona- Uznach Flames, zusammen.
Besonders an der Schule ist, dass die Klassen niveaugemischt unterrichtet werden. Das bedeutet, dass Sek- und Realschüler im selben Klassenzimmer sitzen. Eine Unterrichtsform, die auch an anderen Schulen angestrebt werde, wie Schulpräsident Thomas Rüegg andeutet.
Eine weitere Besonderheit ist das Athletiktraining als Schulfach. «Die Schüler sollen wissen, wie sie am Besten für ihren Körper Sorge tragen», erklärt Marco Beeler, Verantwortlicher für Athletiktraining und Athletenschulung. Dabei sollen die Schüler praktisches und theoretisches Wissen mitbekommen, dass sie selbstständig später anwenden können. Da führt von sportartspezifischer Athletik und Muskeltraining über Bodenturnen bis zu technischen Übungen und modernen Formen des Bewegungstrainings.
Nicht nur sportliche Leistung
Den Spitzensport mit der Schule zu vereinbaren ist nicht einfach. Darum versucht die Schule, die jungen Sportler bestmöglich zu fördern. Dazu gehört auch, die Anzahl der Schullektionen zu reduzieren. Ausserdem werden sogenannte Lernateliers angeboten, wo die Schüler von Lehrern betreut Hausaufgaben erledigen oder sich auf Prüfungen vorbereiten können. Denn nach einem ganzen Tag voll Schule und Training, vielleicht sogar noch einem Match, hat kaum einer mehr Zeit sich über die Hausaufgaben zu beugen. Die Bemühungen zahlen sich aus: «Leistungsmässig sind die Schüler grösstenteils auf demselben Stand wie Schüler aus anderen Schulen», sagt Brunner. Das sei auch wichtig, denn man wolle die Schüler bestmöglichst fördern und auf das Berufsleben oder weiterführende Schulen vorbereiten.
Auch hier versucht die Schule zu sensibilisieren. Denn wenn jemand neben der Lehre weiter Leistungssport betreiben möchte, braucht er sehr viel Verständnis vom Arbeitgeber oder der weiterführenden Schule für allfällige Absenzen. Hierfür versuche man darum vermehrt regionale Lösungen zu finden, erklärt Benninger. Einerseits erleichtert das die Koordination von Training und Arbeitsleben. Andererseits sorge man so für Nachwuchs in den regionalen Clubs. «Wenn jemand in Zürich auf das Sportgymi geht, dann ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass er irgendwann in Zürich spielen wird.»
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