Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

«Elvis» in Cannes
So gut ist das heiss ersehnte Biopic

Der erste Musikauftritt im Film – Elvis lässt sein Publikum kreischen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

«Elvis» beginnt nicht mit Elvis Presley, sondern mit Colonel Tom Parker, seinem Manager. Der sagt in einer der ersten Szenen über seinen Schützling: «Nein, ich habe ihn nicht umgebracht. Ich habe ihn gemacht.» Was dann folgt, sind zweieinhalb Stunden Filmspektakel, die das Gegenteil beweisen.

Die Lebensgeschichte des King of Rock ’n’ Roll wird also aus der Sicht jenes Mannes erzählt, der immer wieder behauptet, nur das Beste für seinen Schützling gewollt zu haben. Tom Hanks spielt diese Rolle, ein cleverer Schachzug: Mit seiner grotesk aufgepfropften Nase und dem «Guter Onkel»-Image schafft er es, seinen Bösewicht tiefgründig zu gestalten.

Tom Hanks lief am Mittwochabend über den roten Teppich von Cannes. Er war nicht allein, das gesamte Filmteam begleitete ihn. Und auch sonst war viel Prominenz zugegen: Die Elvis-Witwe Priscilla Presley besuchte die Premiere, Sharon Stone, Shakira und Kylie Minogue wurden auch gesehen. Alle zeigten sich begeistert vom Film.

Zwölf Minuten Applaus in Cannes (von links): Natasha Bassett (spielt die erste Freundin von Elvis), Tom Hanks, Regisseur Baz Luhrmann und Austin Butler.

«Elvis» erhielt am Ende zwölf Minuten stehenden Applaus im Festival-Palais. So viel gab es sonst für keinen Film in Cannes, auch nicht für Tom Cruise mit «Top Gun: Maverick» – da waren es fünf Minuten, die Branchenzeitschrift «Variety» misst das genau.

Bereits mit «Moulin Rouge» in Cannes

Im Applaus sonnte sich auch der australische Regisseur Baz Luhrmann, der jahrelang am Film gearbeitet hatte. Für ihn sind solche Empfänge an der Côte d’Azur nichts Unbekanntes: 2001 feierte in Cannes sein schillerndes Musical «Moulin Rouge» Premiere, das ihn auf der ganzen Welt richtig bekannt machte.

«Elvis» hat Momente, die durchaus an die Qualität von «Moulin Rouge» erinnern. Zum Beispiel eine Weihnachtssendung fürs Fernsehen, die Elvis auf geniale Art zweckentfremdet. Oder eine Sequenz, in der Elvis auf der Bühne des Hotels International in Las Vegas eine triumphale Comeback-Show gibt, während gleichzeitig unten im Publikum sein Manager den Teufelsvertrag unterschreibt, der Elvis schliesslich zugrunde richten wird.

Lange zusammen unterwegs: Elvis Presley (Austin Butler) und sein Manager Colonel Tom Parker (Tom Hanks).

Und wie ist er denn, der King selber? Austin Butler, der zuletzt in Quentin Tarantinos «Once Upon a Time in Hollywood» zu sehen war, spielt ihn mit kaltschnäuziger Gelassenheit. Er singt gut, er macht seine Hüftschwünge formidabel, hat Charisma. Und doch wirkt der Blick auf ihn und seine Karriere, die wir ja alle irgendwie kennen, manchmal distanziert. So viele Stationen, so viele Episoden – vielleicht wäre weniger mehr gewesen.

Er wollte einen grossen Kinoklassiker

Wunderbar sind Szenen wie diese: Gegen Ende des Films sitzt Elvis, ermattet vom Leben und den Pillen, einfach da und sinniert: «Ich werde bald 40, niemand wird sich an mich erinnern.» Zwar habe er seine Träume erfüllen können, sei auf der Bühne gestanden, habe in Filmen gespielt, aber es sei zum Beispiel kein Leinwandklassiker dabei gewesen.

Seine Frau Priscilla (Olivia DeJonge) versucht ihn zu trösten. Es gebe doch das Projekt «A Star Is Born». Aber das hat sich auch zerschlagen, die Rolle geht schliesslich an Kris Kristofferson. Der Grund: Colonel Tom Parker und Hauptdarstellerin Barbra Streisand zerstritten sich.

Aber jetzt gibt es «Elvis». Vielleicht nicht sofort ein Klassiker. Aber ein vielschichtiges, über grosse Teile mitreissendes Biopic.

Mehr zu «Elvis» beim Kinostart am 23. Juni

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.