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Solothurner Filmtage
So funktioniert das Online-Filmfestival

In Bettina Oberlis Film «Wanda, mein Wunder» wird eine Pflegerin (Agnieszka Grochowska) von einem reichen Patriarchen schwanger. Der Film läuft online an den Solothurner Filmtagen. 
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Seit 1966 begeben sich immer im Januar die Filmschaffenden und das cinephile Publikum nach Solothurn, um das Schweizer Kino zu würdigen. Dieses Jahr allerdings fallen die Massen weg, müssen die Solothurner Filmtage doch vollständig ins Internet ausweichen (lesen Sie dazu den Bericht: «Online ist die einzige Option»). Die Online-Filmfestivals funktionieren alle ein bisschen anders, auch die Filmtage haben ihr eigenes System: 

  • Fürs Reservieren geht man auf www.solothurnerfilmtage.ch ins Programm und sucht sich einen Film aus – einfach auf «Ansehen» klicken und sich registrieren oder einloggen. Die Onlineplätze sind pro Film auf 1000 Stück beschränkt. 

  • Pro Festivaltag werden rund 20 Filme und Kurzfilmprogramme freigeschaltet, die jeweils für 72 Stunden verfügbar bleiben. Tickets können schon vor dem Filmstart gekauft werden. 

  • Wer einen Film gestartet hat, dem bleiben noch 36 Stunden Zeit, um ihn fertig zu schauen. 

  • Festivalpässe gibts keine: Die Filme können nur einzeln gekauft werden und kosten jeweils 10 Franken. Bezahlt wird per Kreditkarte. 

Trotz der erschwerten Bedingungen gibt es einige Neuerungen. So wird erstmals der Preis «Opera Prima» für das beste Erstlingswerk verliehen. Neu ist zudem die Sektion «Im Atelier», wo man die Chance bekommt, einen Blick hinter die Kulisse der Filmbranche zu werfen. Dazu gehört eine Masterclass der französischen Kamerafrau Sophie Maintigneux («F. est un salaud», «Mario»), die per Livestream von ihrer Karriere berichtet und Publikumsfragen beantwortet. Die Veranstaltung findet am Montag, 25. Januar, um 14 Uhr statt. Das sind unsere weiteren Tipps: 

Atlas

Drama von Niccolò Castelli, CH 2021, 90 Min.

Der Tessiner Niccolò Castelli wurde mit «Tutti giù» bekannt, einem Spielfilm über die Befindlichkeit junger Menschen, in dem auch Skirennfahrerin Lara Gut mitspielte. In «Atlas» stellt er nun das Trauma einer Bergsteigerin ins Zentrum, die nach einer Terrorattacke schwer verletzt wird. Ein fein beobachtetes Drama, in dem das Vorher und das Nachher verwischen. Vorzüglich: Matilda De Angelis in der Hauptrolle. Mit «Atlas» starten die Filmtage, am Mi 20.1. um 20 Uhr. Die Eröffnung wird nicht nur auf der Website, sondern auch im Schweizer Fernsehen gezeigt. (ml)

Verfügbar ab Mi 20.1.

Eine Bergsteigerin kämpft mit einem Trauma: «Atlas».

Das Neue Evangelium

Dokumentarfilm von Milo Rau, D/CH/I 2020, 107 Min.

Was, wenn Jesus und seine Jünger heute leben würden? Der Schweizer Politkunst-Star Milo Rau spielt diese Versuchsanordnung im italienischen Matera durch, wo schon Pier Paolo Pasolini und Mel Gibson die Passion inszenierten. «Das Neue Evangelium» ist ein Dokumentarfilm über einen schwarzen Aktivisten, der sich tagsüber für Tomatenpflücker engagiert und abends – im Spielfilmteil – zu Jesus wird. Kein perfekter, aber ein nachhallender Film. (zas)

Verfügbar ab Mi 20.1.

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Matlosa

Drama von Villi Hermann, CH 1981, 94 Min.

Die Filmtage widmen dieses Jahr Regisseur Villi Hermann eine Retrospektive. Der Luzerner ist seit 50 Jahren eine wichtige Figur des Schweizer Films; unter anderem gehörte er zu den Produzenten des Solothurner Eröffnungsfilms «Atlas». Selber Regie geführt hat er bei «Matlosa», wo sich Gegenwart und Vergangenheit mischen. Alfredo (Omero Antonutti) lebt als Büroangestellter und Familienvater in der Stadt, aufgewachsen ist er aber in einem Bergdorf. Immer wieder denkt er an früher, zum Beispiel an den Strassenver­käufer (Flavio Bucci), der ihm das Fallenstellen beibrachte. Später wurde dem Mann übel mitgespielt. Ein kritischer Heimatfilm mit tollen Bildern. (ggs)

Verfügbar ab Do 21.1.

Um die Erinnerungen eines Büroangestellten geht es in «Matlosa».

Wanda, mein Wunder

Drama von Bettina Oberli, CH 2020, 111 Min. 

In den besten Szenen fehlen den Figuren die Worte. Es ist aber auch verzwickt: «Wanda, mein Wunder» handelt von einer polnischen Pflegerin (Agnieszka Grochowska), die von einem bettlägerigen Patriarchen (André Jung) schwanger wird, worauf es knirscht und kracht im Familiengebälk. Regisseurin Bettina Oberli gehts da aber nicht um Moral, sondern um Machtkämpfe voller Tragik und Komik. Passt! (zas)

Verfügbar ab Sa 23.1.

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Nachbarn

Drama von Mano Khalil, CH/F 2021, 124 Min.

Der kurdische Junge Sero (Serhed Khalil) lebt in einem kleinen syrischen Dorf, wo Kurden und Juden friedlich nebeneinander wohnen. Das kindliche Paradies bekommt Risse, als der neue Lehrer aus Damaskus eintrifft, der den Kindern die kurdische Sprache verbietet und sie lehrt, Juden zu hassen. Der Kurde Mano Khalil, der in Bern lebt, führt im autobiografisch gefärbten Spielfilm vor Augen, wie sein Land einst von der Assad-Diktatur in Beschlag genommen wurde. (reg)

Verfügbar ab Sa 23.1.

Den Weg in die Diktatur zeigt «Nachbarn» aus Kinderperspektive.

Not Me: A Journey with Not Vital

Dokumentarfilm von Pascal Hofmann, CH 2020, 78 Min.

Die Geschichte der Künstlerporträts ist voller Schrecken, meistens sieht man Maler, die in ihren Ateliers etwas malen, oder eine Schriftstellerin, die spazieren geht. «Not Me» über den wortkargen wie weltberühmten Bündner Künstler Not Vital ist anders: eine dokumentarische Suche nach Kunst-Motiven und Kindheitsvisionen, in der sich der Protagonist wie auch der Regisseur zuweilen fragen, was sie hier eigentlich machen. Der Essay hat bereits den Deutschen Kamerapreis gewonnen und lässt uns ausserdem reisen, nach Ägypten oder nach Peking. (blu)

Verfügbar ab So 24.1.

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Solothurner Filmtage, Mi 20.1. bis Mi 27.1.