Legendärer Surf-WettbewerbSie ritten wieder die gigantischen Waimea-Wellen
Es ist der prestigeträchtigste Titel beim Surfen, der Eddie-Aikau-Contest auf Hawaii. Nach sechs Jahren fand er wieder einmal statt – mit viel Pathos und einem unbekannten Sieger.
Warum ist dieser Wettbewerb so speziell?
Seit seiner ersten Austragung 1985 fand «Eddie Would Go» gerade mal neunmal statt, der letzte Wettbewerb war 2016. Nur wenn in der Waimea-Bucht von Hawaii mindestens zehn Meter hohe Wellen hereinbrechen und besondere Bedingungen herrschen, wird der Startschuss gegeben.
Wer macht mit?
Nur Eingeladene. Auf die 40er-Liste des «Eddie Aikau Big Wave Invitational» gesetzt zu werden, kommt einem Ritterschlag gleich und ähnelt – wie im Eishockey – der Aufnahme in die Hall of Fame. Legendäre Big-Wave-Surfer aus den grossen Surfdynastien Hawaiis sind vertreten, aber auch Superstars wie Kai Lenny, Billy Kemper oder die mehrfachen Weltmeister John John Florence und Kelly Slater.
Wo findet es statt?
In der Waimea-Bucht der hawaiianischen Hauptinsel Oahu. Die Welle dort gehört zu den grössten und gefährlichsten der Welt. Die Nordküste, North Shore, ist das Herz des Surfsports. Im Winter versammeln sich dort jeweils die besten Surfer der Welt.
Wer ist der Namensgeber?
Eddie Aikau wird auf Hawaii wie ein Heiliger verehrt. Der Sohn einer alteingesessenen hawaiischen Familie war am gefährlichen Waimea-Strand der erste Rettungsschwimmer in der Geschichte. Er rettete über 500 Menschen das Leben und war ein legendärer Surfer, der die damals grössten Wellen ritt. Auf einer Bootsexpedition weit draussen im Meer verschwand er 1978 bei einem missglückten Rettungsversuch spurlos.
Wer gewann den diesjährigen Wettbewerb?
Keiner der grossen Namen, sondern ein international unbekannter Surfer: Luke Shepardson. Der junge Hawaiianer ist wie Eddie Aikau ein Life Guard und ritt an diesem Tag eine massive, 15 Meter hohe Welle. Er schlug im direkten Duell den zweifachen Weltmeister John John Florence. Bei der Siegerehrung wurde nochmals betont, dass alle 40 Teilnehmer Sieger sind. Bei dieser Veranstaltung ist das aber keine Floskel. Wer mitmachen darf und unverletzt aus den Wellen kommt, ist Teil einer von Legenden geprägten Erzählung.
Wer schaut diesen Anlass?
Bei der Ausgabe von 2016 waren per Stream 1,2 Millionen Menschen auf der ganzen Welt dabei. Dieses Mal dürften es gar noch mehr gewesen sein. Vor Ort waren 50’000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Was war speziell bei dieser Ausgabe?
Zum ersten Mal fuhren Frauen mit. Und der elffache Weltmeister Kelly Slater gab seinen heiss begehrten Startplatz im letzten Moment einem Local. Er fühle sich nicht genug fit für diese grossen Wellen, sagte Slater.
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