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Schwerer Unfall in Galgenen: Fahrer identifiziert

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Die Identität des Fahrzeuglenkers, der in den frühen Morgenstunden vom Sonntag in Galgenen tödlich verunfallt ist, konnte dank eines Treffers in der polizeilichen DNA-Datenbank geklärt werden.

Wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilt, handelt es sich dabei um einen 29-jährigen Schweizer aus dem Kanton St. Gallen. Der Verstorbene verfügte über keinen Führerausweis. Wegen einer Umwandlungshaft aufgrund nicht bezahlter Bussen aufgrund von Widerhandlungen gegen das Personenbeförderungsgesetz war der Unfallfahrer in mehreren Kantonen zur Verhaftung ausgeschrieben.

Der Mann hatte sich am Sonntagmorgen kurz nach 4.30 Uhr in Lachen SZ einer Polizeikontrolle entzogen und raste mit massiv überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Galgenen davon. Die Polizei verlor den Kontakt zum Fahrzeug.

Die Bewohner konnten das Gebäude noch rechtzeitig verlassen: Im Haus soll eine vierköpfige Familie wohnen. Foto: Kantonspolizei Schwyz

In Galgenen kollidierte der Autofahrer mit einem Kreisel und anschliessend mit der Fassade eines Wohnhauses. Im Unfallfahrzeug brach sofort ein Brand aus. Das Feuer sprang auf das Haus über, das vollständig ausbrannte. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf ein angebautes Gebäude verhindern. Das Wohnhaus an der Kantonsstrasse wurde total beschädigt. Die Hausbewohner konnten das Haus unverletzt verlassen. Für den Raser kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Das Unfallfahrzeug hatte der Fahrer zuvor in Amriswil TG gestohlen. Auch die am Unfallfahrzeug angebrachten Kontrollschilder klaute er von einem anderen Auto.

In Galgenen SZ ist am Sonntagmorgen nach einem Autounfall ein Haus komplett abgebrannt. Video: Tamedia

Doch wie kam das Auto in den ersten Stock? «Ich kann nur spekulieren, nehme aber aufgrund der Bilder an, dass das Fahrzeug im Kreisel mit der linken Seite zuerst abgehoben ist», sagt Willi Wismer, Präsident des Zürcher Fahrlehrerverbands zu «20 Minuten». Dieser Meinung ist auch Bruno Schlegel, Vorstand Kommission Auto beim Schweizerischen Fahrlehrerverband. «Wie auf den Bildern zu erkennen ist, ist der Lenker ungebremst in den Kreisel gefahren. Mit rund 170 Kilometern pro Stunde und der Wucht des Aufpralls wirkt der Kreisel wie ein Katapult», erklärt er.

Auch bei der Flugbahn des Fahrzeugs – es handelt sich um einen hochmotorisierten Audi – sind sich beide Experten einig: «Das Auto ist wahrscheinlich schräg nach oben geflogen und dann in einer schraubenartigen Bewegung im Haus gelandet», sagt Wismer. Darauf würden vor allem die gerissenen Fahnen und die unbeschädigten Autos im Hof hindeuten, ergänzt Schlegel.

Das Haus fing Feuer und stand nach kurzer Zeit in Vollbrand. Foto: BRK News

Über die Ursache des Fahrzeugbrandes können die Experten nur spekulieren. «Wenn er mit solch überhöhter Geschwindigkeit in die Steine reingefahren ist, hat es vermutlich den gesamten Unterboden aufgeschlitzt», so Schlegel.

Doch auch wenn der Wagen des Lenkers nicht in Flammen aufgegangen wäre, sind sich Schlegel und Wismer sicher: «Die Überlebenschancen wären gleich null gewesen.» Dies begründen sie mit den «unheimlich hohen» G-Kräften, die beim Flug und Aufprall auf dem Lenker lagen. Der Unfallverursacher soll davon nicht mehr viel mitbekommen haben. «Bei so einer Geschwindigkeit legt das Auto im Schnitt 50 Meter pro Sekunde zurück. Sprich, vom Aufprall auf die Mauer bis zur Landung im Wohnhaus sind nur rund zwei Sekunden vergangen», so Wismer.

Der Fahrlehrer glaubt zudem, dass der Unfall auch Sekunden zuvor nicht mehr zu verhindern gewesen wäre. «Nach der gängigen Theorie-Formel beträgt der Anhalteweg auf trockener Strasse bei einer Geschwindigkeit von 170 Kilometern pro Stunde rund 340 Meter. Bei einer Notbremsung sind es noch rund 200 Meter.»

SDA/red