Josi stellt sich gegen LüthiDer SCB-Mitbesitzer äussert sich kritisch zur Ligareform
Nashvilles Roman Josi stärkt in einer Videobotschaft die Interessen der Spielervereinigung – und schwächt damit die Position «seines» SC Bern, der ein Treiber der Ligareform ist.
Roman Josis Wort hat Gewicht. Im vergangenen Jahr wurde er zum besten Verteidiger in der National Hockey League gewählt. Vor einer Woche löste er mit seinem 450. Skorerpunkt seinen Freund Mark Streit als erfolgreichsten Schweizer NHL-Skorer ab.
Entsprechend viel Beachtung finden derzeit Josis Worte zur geplanten Ligareform der National League. Er äussert sich in einem Video der Spielervereinigung Sihpu kritisch zu den Plänen, die Zahl der spielberechtigten Ausländer zu erhöhen. «Das ist gar keine gute Idee. Fürs Schweizer Eishockey ist es extrem wichtig, dass wir unsere jungen Spieler fördern», sagt der Nashville-Verteidiger. «Die Erfolge des Nationalteams hatten sehr viel zu tun mit Jugendförderung. Mit zehn Ausländern würde es für die Schweizer Spieler sehr schwierig, eine grössere Rolle einzunehmen.»
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Josi durchlief beim SCB sämtliche Nachwuchsstufen, erhielt mit 16 Jahren bereits Auslauf in der ersten Mannschaft, war mit 19 ein Eckpfeiler des Meisterteams 2009/2010. «Hätte es zehn Ausländer im Team gehabt, ich hätte mich nicht so schnell entwickeln können», sagt Josi. Wobei anzunehmen ist, dass sich ein herausragendes Talent wie er auch unter diesen Umständen behauptet hätte.
Lüthi: «Das ist seine Meinung»
Mit seinen Aussagen stützt Josi die Meinung der Spielvereinigung. Entsprechend fleissig wird die Videobotschaft seit Montagabend von den Spielern auf ihren Social-Media-Kanälen geteilt und verbreitet.
Pikant ist: Der Starverteidiger stellt sich mit seinen Worten gegen die Absichten des SC Bern, wo er Aktionär und Mitbesitzer ist und sich im Verwaltungsrat durch seinen Vater Peter Josi vertreten lässt. Bekanntlich ist SCB-Geschäftsführer Marc Lüthi ein Treiber der Ligareformen.
Was Lüthi zum Josi-Video sagt? «Das ist seine Meinung, die kann ich nicht beeinflussen. Aber er spricht von zehn Ausländern. Es ist weder unser Ziel noch beschlossene Sache, zehn Ausländer einzusetzen.»
Was Lüthi denken könnte: Nicht ideal, aber wir haben momentan noch andere Baustellen.
Am Dienstag bestreiten die Berner ihr erstes Meisterschaftsspiel seit dem 5. Januar. Nach der dritten Quarantäne treten sie in Lugano an. In der Agenda stehen 34 Partien in 55 Tagen.
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