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Kreditbetrug und Bestechung
Ermittler durchsuchen René Benkos Luxusvilla

ABD0015_20240625 - IGLS - ÖSTERREICH: ZU APA0114 VOM 25.6.2024 - In der Villa von René Benko im Innsbrucker Stadtteil Igls ist es heut zu einer Hausdurchsuchung gekommen. Im Bild: Beamte bei der Durchsuchung am Dienstag, 25. Juni 2024 in Igls. - FOTO: APA/MARKUS ANGERER
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Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat eine Villa des Signa-Gründers René Benko durchsucht. Der Einsatz in Innsbruck am Dienstag diene der «Sicherstellung von allfälligen Unterlagen und Gegenständen zu den medial ohnehin bereits transportierten Vorwürfen», teilte Benkos Anwalt der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Anwalt bezeichnete den Einsatz von Staatsanwaltschaft und Polizei als «sehr professionell», Benko verhalte sich «kooperativ und konstruktiv». 

ARCHIV - 02.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Rene Benko, österreichischer Immobilien-Unternehmer, kommt zum Ständehaus-Treff der Rheinischen Post. Der Immobilien-Investor René Benko zieht sich aus dem österreichischen Möbelmarkt zurück. (zu dpa «Österreichischer Investor René Benko verkauft Möbel-Kette») Foto: Marcel Kusch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Marcel Kusch)

Auch die Signa Holding in Innsbruck sowie die Luxusimmobilien-Gesellschaft Signa Prime und der Immobilienentwickler Signa Development in Wien wurden am Dienstag nach Informationen der dpa untersucht. Der Insolvenzverwalter der Holding, Christof Stapf, habe gemeinsam mit Sachverständigen bereits im Dezember mit der Sicherung der erforderlichen Daten begonnen und arbeite eng mit den Behörden zusammen, hiess es seitens des Verwalters.

Hat Benko einen Finanzbeamten geschmiert?

Die WKStA ermittelt gegen den Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa in verschiedenen Verdachtsfällen: Einerseits läuft eine Untersuchung wegen mutmasslichen Kreditbetrugs. Dabei geht es um den Verdacht, dass bei der Verlängerung von Krediten Zahlungsfähigkeit vorgetäuscht wurde. Andererseits prüft die Staatsanwaltschaft, ob der 47-jährige ehemalige Milliardär versucht hatte, einen hochrangigen österreichischen Finanzbeamten zu bestechen.

ABD0221_20240103 - INNSBRUCK - ÖSTERREICH: ZU APA0129 VOM 1.1.2024 - Außenansicht der von Signa-Gründer Rene Benko privat genutzten Villa in Innsbruck, aufgenommen am Mittwoch, 03. Jänner 2024. Die Republik hat die von Benko privat genutzte Villa in Innsbruck wegen offener Steuerbeträge gepfändet. Die Begründung: Die Gesellschaft, der das Anwesen gehört, soll über Jahre keine Umsatzsteuer gezahlt haben. Hinter dieser Gesellschaft steht eine Privatstiftung, die die Vorwürfe zurückweist. Das ehemalige Schlosshotel Igls wurde 2016 von der Gesellschaft Schlosshotel Igls gekauft, die großteils Benkos Laura-Privatstiftung gehört. Das Hotel wurde abgerissen und auf dem mehrere tausend Quadratmeter großen Areal ein Luxusanwesen errichtet. - FOTO: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Benkos Anwälte haben alle Vorwürfe zurückgewiesen. Ob einer dieser Aspekte oder beide Ermittlungsstränge im Fokus der Durchsuchung standen, wollten weder der Anwalt noch die WKStA sagen.

Die vom österreichischen Unternehmer Benko aufgebaute und zuletzt zusammengebrochene Signa-Gruppe mit zahlreichen Kaufhäusern in Deutschland befindet sich im Insolvenzverfahren. Viele Häuser wurden oder werden verkauft, um Schulden in Milliardenhöhe zu begleichen. 

DPA/lop