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Trotz Widerstand
Reederei MSC kann bei Hamburger Hafenlogistiker HHLA einsteigen

Aerial picture taken on May 14, 2024 shows containers stored at the "Eurogate" Container Terminal and HHLA Container Terminal Burchardkai at the port in Hamburg, northern Germany. The President of the Federation of German Wholesale, Foreign Trade and Services (BGA), Dirk Jandura, has warned against protectionist steps by the European Union in view of tariff hikes announced by the US on many Chinese products. In the end everything will be more expensive "and the losers are the market participants, consumers and companies," he told the May 15, 2024 editions of the newspapers of the Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) editorial network. (Photo by Axel Heimken / AFP)
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Die Hamburgische Bürgerschaft hat dem umstrittenen Einstieg der weltgrössten Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA endgültig zugestimmt. Die rot-grüne Koalition setzte den Deal trotz heftiger Proteste in zweiter und letzter Lesung durch. In namentlicher Abstimmung votierten 72 der 105 anwesenden Abgeordneten für das Geschäft, 33 dagegen. Das entspricht der Zweidrittel-Mehrheit von SPD und Grünen in der Bürgerschaft.

Ursprünglich sollte die Entscheidung bereits in der letzten Sitzung vor der Sommerpause fallen, sie war aber von der Opposition verhindert worden. Ehe das Geschäft nun in die Tat umgesetzt werden kann, muss noch die EU-Kommission zustimmen.

Hamburgs rot-grüner Senat möchte die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) an Bord holen, um die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und den Containerumschlag zu stabilisieren. Die Stadt soll dabei 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent an dem Unternehmen halten. Bislang gehörten der Stadt rund 70 Prozent, der Rest war in Streubesitz.

Im Gegenzug will MSC ihr Ladungsaufkommen an den HHLA-Terminals vom kommenden Jahr an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr fast verdoppeln. Daneben will die Schweizer Reederei in Hamburg eine neue Deutschlandzentrale bauen und zusammen mit der Stadt das HHLA-Eigenkapital um 450 Millionen Euro aufstocken.

Die Gewerkschaft Verdi und Hafenarbeiter sind strikt gegen den Deal und deshalb auch mehrfach auf die Strasse gegangen. Aus Verdi-Sicht sind nicht nur Arbeitsplätze bei der HHLA, sondern auch bei weiteren Hafenunternehmen wie dem Gesamthafenbetrieb und den Lasch-Betrieben gefährdet. Zudem erhalte MSC durch das Geschäft faktisch weitgehende Vetorechte. Auch Sachverständige hatten in Expertenanhörungen vor dem Deal gewarnt, sprachen unter anderem von einem «historischen Fehler».

DPA/sas