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Formel 1: GP von Spanien
Verstappen verzweifelt an den Genies von Mercedes

Kalt geduscht während und nach dem Rennen: Max Verstappen in der Schaumweindusche von Sieger Lewis Hamilton.
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Ja, was hatten sich da die Strategen von Mercedes gedacht? Max Verstappen fährt in Runde 25 an die Box, wechselt von den weichen auf die mittelharten Pneus. Und was macht Lewis Hamilton, der Verfolger des Niederländers? Er bleibt noch 3 Runden auf der Strecke, ehe auch er zum Wechsel beordert wird. Viel zu spät. Verstappen hat längst schnellste Runde um schnellste Runde gedreht und ist dem siebenfachen Weltmeister weit entwischt.

Es scheint die frühe Entscheidung zu sein in diesem Grand Prix von Spanien: Verstappen würde für seine grossartige Fahrt mit dem Sieg belohnt. Schon in der ersten Kurve riskiert er alles und befördert den Briten mit einem kleinen Rempler auf Rang 2. Und nun also führt er nach einem Drittel des Rennens deutlich. Und das auf dieser Strecke in Montmeló, auf der überholen so unfassbar schwer ist.

Doch wie so oft sind es die Dauerweltmeister von Mercedes, die den entscheidenden Geniestreich landen. Als Hamilton in der 42. von 66 Runden wieder zum Red-Bull-Piloten aufgeschlossen hat und sich bedrohlich im Rückspiegel von Verstappen aufbaut, weist ihn sein Team nicht etwa an, zu überholen. Nein, es holt ihn noch einmal an die Box und zieht an seinem Auto für die letzten 24 Runden neue, mittelharte Reifen auf.

24 Sekunden Vorsprung verfliegen

Verstappen kann nicht reagieren. Die Anzahl an verschiedenen Reifensätzen an einem Wochenende ist begrenzt. Und in der Box von Red Bull stehen nur noch weiche Pneus, diese aber hätten es nicht bis zum Ende des Rennens durchgehalten. Deshalb also ist Verstappen dazu verdammt, weiter mit den alten Reifen zu fahren und zu hoffen, dass er ein kleines bisschen des nun grossen Vorsprungs irgendwie würde über die Ziellinie retten können. 24 Sekunden sind es, doch der 23-Jährige ahnt, dass das nicht reichen wird. «Ich weiss nicht, wie ich es mit diesen Reifen ins Ziel schaffen soll», funkt er den Red-Bull-Mitarbeitern am Kommandostand. Diese können auch nicht mehr als hoffen.

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Es nützt nichts, 6 Runden vor Schluss zieht Hamilton vorbei und feiert seinen 98. Sieg in der Formel 1 – eine weitere Fabelmarke des 36-Jährigen. Michael Schumachers 91 Triumphe hatten einst als uneinholbar gegolten. Und mit der 100. Poleposition am Samstag hat Hamilton den Deutschen gar um 32 schnellste Qualifyingrunden distanziert. Dank des dritten Saisonsiegs zieht er auch im Duell mit Verstappen um den WM-Titel davon. 14 Punkte Vorsprung sind es nun. Kaum über die Ziellinie gerast, bedankt sich Hamilton bei seinem Rennstall, «Jungs, ihr beeindruckt mich immer wieder von neuem», haucht der Brite in den Funk. Von Mercedes-Teamchef Toto Wolff kommt zurück: «Es ist die Kombination aus grossartiger Strategie und grossartigem Fahrer.»

Hamilton: «Es war ein Pokerspiel»

Dann steigt der (zu Recht) Hochgelobte aus dem Cockpit, klopft auf die Reifen und auf sein Auto, das ihn seit neun Jahren fast alles gewinnen lässt, was es in der Welt der Formel 1 zu gewinnen gibt. «Es war ein Pokerspiel», sagt Hamilton noch, «es hat sich ausgezahlt. Was für ein Tag.»

Zuvor hat Verstappen geredet, der mit seinem Red Bull nicht nur Hamilton von der Strecke rempelte, sondern am Ende auch noch die Tafel mit der Nummer 2 über den Haufen gefahren hat. Es geschah kaum mit Absicht, zu gefasst spricht der einstige Heisssporn, der sich in den letzten Jahren deutlich gemässigt hat, ins Mikrofon. «Ich habe es kommen sehen», sagt Verstappen. «Es hat sich auch gezeigt, dass wir noch nicht da sind, wo wir sein wollen.» Doch die Saison ist noch lang, Spanien war erst Rennen 4 von 23. Es dürfte ein kleiner Hoffnungsschimmer sein für ihn.

Räikkönen zwischenzeitlich Fünfter

Das gilt auch für Alfa Romeo. Punkte gab es für das Schweizer Team auch nahe Barcelona nicht. Dafür darf Kimi Räikkönen aus diesem Wochenende immerhin mitnehmen, dass er einmal ganz weit vorne mitgefahren ist. Weil er als einziger Fahrer nicht mit den weichen, sondern mit den mittelharten Reifen losgefahren ist, hält es der Finne besonders lange auf der Strecke aus, ehe er zum Boxenstopp kommt. So spült es den 41-Jährigen bis auf Rang 5. Doch das Glücksgefühl hält nicht lange. Die Pneus bauen stark ab, in Runde 38 liegt er noch auf Rang 10 und stoppt zum ersten Mal. Am Ende bleibt ihm Platz 12. Teamkollege Antonio Giovinazzi reicht es zu Rang 15.

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