AboNadal-Kenner im Interview«Man sollte spielen wie Federer, nicht wie Nadal. Das ist ungesund»
Der 14-fache Paris-Sieger habe noch lange nicht genug, sagt Buchautor Sebastian Fest. Er erklärt, woher dessen unstillbarer Hunger kommt. Und was ihn mit dem Schweizer verbindet.
Sie erlebten den vielleicht letzten Match von Rafael Nadal in Roland Garros. Was empfanden Sie dabei? Traurigkeit, Nostalgie, Enttäuschung?
Nostalgie. Ich sah ihn hier 2005 zum ersten Mal siegen und war seitdem bei vielen seiner Turniere und Titel dabei. Ich dachte: Oh mein Gott, ich war 20 Jahre Teil dieser Geschichte! Ich wurde mir bewusst, dass nicht nur er älter geworden ist, sondern auch ich. (schmunzelt) Aber ich glaube nicht, dass dies sein letzter Match in Roland Garros war. Ich sah ihn nach einer Niederlage noch nie so zufrieden wie am Montag, als er gegen Zverev verloren hatte. Für ihn mit seinem Palmarès war das ja eigentlich eine Katastrophe. Eine Niederlage in der ersten Runde von Roland Garros! Aber er war erleichtert, weil ihm dieses Spiel zeigte: Er ist noch konkurrenzfähig. Und wenn er das spürt, dann ist klar: Er will es nochmals wissen. Er wird 2025 weiterspielen – ausser, ihn stoppt eine weitere grosse Verletzung.