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Französischer Modeschöpfer
Pierre Cardin ist tot

Pierre Cardin an der Paris Fashion Week im Jahr 2012.
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Mit Cardin hat Frankreich einen der grössten Visionäre der Mode verloren. Denn der Designer hat nicht nur die futuristische Mode mitbegründet, sondern als erster seiner Branche Mode für die Masse entworfen und wie kein anderer seinen Namen weltweit vermarktet.

Cardin wurde mit seiner Schneiderkunst zu einem der reichsten Männer Frankreichs. Der Nachwelt hinterlässt er ein Mode-Imperium aus Hunderten Fabriken und Lizenzen weltweit. Aus seinem Reichtum hat er nie einen Hehl gemacht: Er könne sich alles leisten, wie er einst in einem Interview unbefangen erklärte.

Der Designer wurde am 2. Juli 1922 als Sohn eines französischen Weinhändlers in Italien geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging er nach Paris und begann als Modezeichner im Haus Paquin. Nur kurze Zeit später wechselte er zu Christian Dior, wo er 1947 bei der Kreation des legendären «New Look» mitwirkte. Drei Jahre später schon gründete er sein eigenes Haute-Couture-Unternehmen.

Cardin galt neben Paco Rabanne und André Courrèges als Erfinder der futuristischen Mode. So schickte er Anfang der 1960er Jahre seine Mannequins in astronautenähnlichen Anzügen und mit Helm über den Laufsteg.

Mode der speziellen Art: Cardin mit Models an der südfranzösischen Küste. 

Bis ins hohe Alter hinein entwarf er Kollektionen. Zu seinen erfolgreichsten Kreationen gehörten geometrisch geschnittene Minikleider mit Schiessscheibenmustern und Röcke mit Vinylstreifen.

Der Branchenveteran war der erste Couturier, der eine Prêt-à-porter-Kollektion auf den Markt brachte – und der erste seiner Zunft, der seinen Namen für unzählige Produkte wie Möbel, Mineralwasser, Plattenspieler und Autos hergab.

Cardin war auch ansonsten seiner Zeit voraus: Er streckte früher als alle anderen seine Fühler nach der ehemaligen Sowjetunion aus und entdeckte früher als alle den chinesischen Markt.

Nun ist der Designer im Alter von 98 Jahren gestorben. Das berichtete am Dienstag die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf seine Familie.

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