AboFrustrierender IOK-EntscheidEM-Gold – doch Lobalus Glückseligkeit dauert genau 20 Stunden
Der Europameister darf in Paris nicht für die Schweiz starten. Obwohl in der Olympischen Charta Ausnahmen vorgesehen sind. Laufen fürs Flüchtlingsteam? Das ist eine zwiespältige Einladung.
Tief im Innern ist seine Glückseligkeit irrsinnig. Mittwochabend, kurz nach zehn in Rom: Vierundzwanzig Runden sind gelaufen, Dominic Lobalu dreht auf der letzten auf, überholt einen nach dem anderen und sprintet mit den letzten Körnern, die er noch hat, ins Ziel. Das Publikum tobt, der Stadionsprecher schreit: «Che spettacolo!», der Sieger ist jetzt Europameister über 10’000 m. Lobalu schnappt sich eine Schweizer Fahne, strahlt über das ganze Gesicht – es ist geschafft. Mit seinen langen, dünnen Armen spannt er das rot-weisse Tuch hinter seinem Kopf auf. Später wird er sagen: «Ich danke der Schweiz!»