Start zur Handball-WMOhne Vorbereitung zum ersten Sieg seit über 25 Jahren
Früh am Morgen beginnen die Schweizer Handballer ihre hindernisreiche Reise an die WM in Ägypten, am Abend gewinnen sie das kapitale Startspiel gegen Österreich 28:25.
Verrückter kann ein WM-Trip einer Schweizer Nationalmannschaft kaum mehr werden. Donnerstagfrüh die verschneite Fahrt von Schaffhausen nach Kloten ohne Luka Maros und Jonas Schelker, die wegen positiver Corona-Tests die Reise verpassten. Statt um 8 erst um 10 Uhr im Schneetreiben der Abflug nach Kairo. Kurz vor 13.30 Uhr bei Sonne und 20 Grad die Landung in Ägypten. Auf dem Rollfeld im Bus neben dem Charterflugzeug zwei weitere Corona-Tests. Mit Polizeieskorte direkt in die Halle, wo um 18 Uhr gegen Österreich nichts weniger als das Schlüsselspiel dieser WM anstand. Dort blieben zwei Stunden für Bewegung, Essen und Umziehen. 70 Minuten vor Matchbeginn traf auch noch das Gepäck ein.
So turbulent die Stunden zuvor gewesen waren, so erfreulich verlief das erste WM-Spiel der Schweizer seit dem 20. Mai 1995, als man sich in Reykjavik mit dem Sieg über Tschechien Platz 7 sicherte. Nach dem 0:3 fingen sie sich auf, lagen mit dem 7:6 erstmals vorne. Das 13:13 zur Pause entstand aus einem sehr soliden Auftritt. Dank der Abwehr und einer fast perfekten Wurfquote gingen die Schweizer 18:14 in Führung, die bis zum Schluss nicht mehr richtig gefährdet war.
Chancen auf Hauptrunde gestiegen
Andy Schmid war herausragend, Rechtsaussen Cédrie Tynowski sehr treffsicher und die Defensive stark. Nationaltrainer Michael Suter zeigte sich sichtlich stolz auf seine Spieler: «Nach diesem Tag, nach dieser sehr mühsamen zehnstündigen Anreise so kämpferisch und abgeklärt aufzutreten, ist eine ganz grosse Leistung.» Sie hätten diesen speziellen Tag als Mannschaft zu ihrem gemeinsamen Ereignis gemacht. «Vor dem Match sagte ich dann noch: ‹Jungs, jetzt schauen wir, dass es komplett unvergesslich wird, indem wir zwei Punkte holen.» Entsprechend ausgelassen war der Jubel nach dem Triumph.
Die Österreicher hingegen, EM-Achte 2020 und in den letzten Jahren stets besser als die Schweiz, hätten natürlich viel lieber gegen die Handballexoten aus den USA als gegen diese Ersatznation gespielt. Die Top 3 der Vierergruppen kommen in die Hauptrunde. Mit diesem Sieg sind die Schweizer Chancen massiv gestiegen. Nun warten der Zweite und der Dritte der letzten WM: am Samstag Norwegen und am Montag Frankreich (das Direktduell am Donnerstagabend gewannen die Franzosen 28:24). Die WM ist lanciert.
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