Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Noch nie war Verbrechen so glamourös

Cooler gehts kaum: Die Crew von «Ocean's 8».
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Wie schon ihr Bruder kommt Debbie Ocean (Sandra Bullock) zu Beginn von «Ocean's 8 »auf Bewährung frei, nachdem sie hoch und heilig versprochen hat, künftig ehrlicher Arbeit nachzugehen. Doch davon kann natürlich keine Rede sein, schliesslich hat sie während ihrer gesamten Haftzeit -- 5 Jahre, 8 Monate, 12 Tage -- am perfekten Plan geschmiedet.

Ihr Ziel ist eine Diamantkette von Cartier im Wert von 150 Millionen Dollar. Zuschlagen will Debbie, wenn die Kette während der Met Gala - eine reale, jährlich stattfindende Extravaganza am Metropolitan Museum of Art - am Hals der Schauspielerin Daphne Kruger (Anne Hathaway) hängt. Natürlich kann sie diesen Überfall nicht alleine durchziehen. So wendet sie sich an ihre beste Freundin und Komplizin Lou (Cate Blanchett). Gemeinsam suchen die beiden ein Team von Spezialistinnen zusammen, um am unter der Nase der Weltöffentlichkeit den Coup ihres Lebens zu landen.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

«Ocean's 8» lädt die Vergleiche mit den drei vorangehenden Steven Soderbergh Filmen geradezu offensiv ein. Nebst dem Titel ist da die Anfangsszene, welche stark an diejenige aus Ocean's Eleven anlehnt. Auch danach weicht der Film nicht von der Formel der Vorgänger ab. Allerdings schaut man den Film ja genau weil man sich auf Altvertrautes freut.

Stars bleiben Stars

Da sind also die üblichen Filmstars, die wunderbar cool und elegant sind. Neben Bullock, Blanchett und Hathaway gehören dazu: Rihanna, Helena Bonham Carter, Mindy Kaling, Sarah Paulson und Rapperin Awkwafina. Alle sind die Besten ihres Fachs und können ihre Talente beim Überfall zur Entfaltung bringen. Im Vergleich zu den elf Dieben aus der vorherigen Trilogie, erhalten die einzelnen Charaktere mehr Raum. Zentral ist dabei die Beziehung zwischen Debbie und Lou. Bullock und Blanchett skizzieren die Vertrautheit der beiden mit wenigen Blicken.

Bei all den verschiedenen Charakteren hätte es die vielen Cameos von Stars wie Heidi Klum, Serena Williams oder Anna Wintour nicht gebraucht, gerade auch weil bei den eigentlichen Figuren eben immer auch schon der Star durchschimmert. Zum Beispiel bei der exzentrischen Modedesignerin Rose, die von Helena Bonham Carter gespielt wird. Rose ist wohl nicht wahnsinnig weit von Bonham Carters echter Persönlichkeit entfernt.

Wie es sich für Stars gehört, sind natürlich alle immer wunderbar angezogen. Besonders hervorzuheben ist dabei Cate Blanchett, die konsequent nur Hosenanzüge trägt. Aber nicht im Stil von Angela Merkel, sondern so wie man sie tragen sollte: mit Flair.

Stilikone Lou, gespielt von der wunderbaren Cate Blanchett.

Die Mechanismen des Überfalls werden dem Zuschauer wie üblich häppchenweise zugeführt. Sie ist nicht übermässig kompliziert, was gar nicht so schlecht ist. Allerdings bleibt die Spannung aus, weil ganz klar ist, wie sich die Geschichte entwickelt. Hinzu kommt, dass es an einem eigentlichen Gegenspieler fehlt, wie schon verschiedentlich dargelegt wurde. So haben die diebischen Genies vor allem mit den logistischen Umständen zu kämpfen.

Kompetent, aber nicht aufregend

Visuellkommt der Film eher prosaisch daher. Regisseur Gary Ross, der den ersten Teil der Hunger Games Saga gedreht hat, fehlt das Flair von Soderbergh. Er steuert den Film kompetent ins Ziel, doch einen bleibenden Eindruck hinterlässt seine Arbeit nicht.

Die wenigen Männer, die im Film vorkommen, scheinen beinahe ein nachträglicher Einfall zu sein. Richard Armitage als alte Flamme von Debbie ist, gelinde gesagt, vernachlässigbar. Nur von James Corden hätte man gerne mehr gehabt, bringt er doch eine gehörige Portion Witz mit sich, als er gegen Schluss als Versicherungsvertreter auftritt. Er wäre ein würdiger Gegenspieler gewesen.

Bleibt zu hoffen, dass bald eine Fortsetzung folgt, damitDebbie und ihre Crew zeigen können was sie wirklich drauf haben.

«Ocean's 8» ist ab Donnerstag im Kino.