Nicola Spirig kündigt Rücktritt an«Es ist sehr wenig Wehmut dabei, aber extrem viel Dankbarkeit»
Die 40-jährige Zürcherin tritt Ende Saison und nach einer 25-jährigen Erfolgskarriere zurück. Ein Mammutprojekt wartet noch, danach wird vieles anders – familiärer.
Sie hat eben ein zweistündiges Schwimmtraining hinter sich, und am Nachmittag erwartet sie eine vierstündige Veloausfahrt. Die Zeit dazwischen nutzt Nicola Spirig, um im Video-Call das anzukündigen, was nicht ganz überraschend kommt, aber das Ende einer Ära bedeutet: Die 40-jährige Triathletin gibt bekannt, dass sie Ende Saison zurücktreten wird. Wann dieses Ende genau sein wird, weiss sie selber noch nicht, noch ist die Planung nicht im Detail fortgeschritten.
Es ist nicht ein Schnellentscheid, Spirig sagt, sie habe sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit dem Rücktritt beschäftigt, das erste Mal nach dem Olympiasieg 2012 in London und der Geburt des ersten Kindes. «Rückblickend bin ich froh, dass ich noch zehn weitere Jahre im Spitzensport bleiben und schöne Erfahrungen, Erfolge und Erinnerungen sammeln durfte», sagte sie.
Danach die eigene Stiftung und Kids-Serie ausbauen
Mittlerweile ist sie dreifache Mutter und hat den Fokus bereits nach den Spielen in Tokio Richtung «Leben nach der Karriere» gerichtet. Spirig entschied sich zur Teilnahme am Sub-8-Projekt, das am 5. Juni auf dem Lausitzring (GER) stattfinden wird. Bei diesem Weltrekordversuch geht es darum, den Ironman – mit Pacemakern – unter acht Stunden zu schaffen. Durchgeführt wird das Projekt von der Pho3nix Foundation, diese Zusammenarbeit erlaubt Spirig und ihrem Mann Reto Hug nach ihrem Rücktritt die eigene Stiftung und die Kids-Triathlon-Serie ausbauen zu können.
«Der Fokus liegt im Moment auf diesem Projekt. Danach und nach ein paar weiteren Rennen ist aber der ideale Zeitpunkt, zurückzutreten», sagt Spirig. Sie wisse, dass sie die Wettkämpfe vermissen werde, doch sei nun die Zeit für die Familie gekommen. «Es ist sehr wenig Wehmut dabei, aber extrem viel Dankbarkeit.» So sei es nicht selbstverständlich, dass sie selber bestimmen könne, wann Schluss sei.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
International hat Spirig erstmals 1999 auf sich aufmerksam gemacht, als sie an der U-20-EM im Cross Silber gewann. Und bereits 2004 nahm sie als Triathletin an ihren ersten von fünf Spielen teil. Speziell ist, dass sie ihren Silbergewinn von 2016 in Rio mindestens so hoch einschätzt wie Gold vier Jahre zuvor: «Das war fast noch emotionaler, weil ich es als Mami tat und mein Sohn Yannis dabei war.»
Fataler Sturz im Februar
Ein Sturz mit dem Rad Ende Februar warf sie zuletzt in den Vorbereitungen auf ihr Mammutprojekt arg zurück. Mehrere gebrochene Rippen und ein Schlüsselbeinbruch bremsten, stoppten sie aber nicht. «Ich werde alles tun, um so fit wie möglich am Start zu sein.» Zuerst wird sie aber am Sonntag zu Trainingszwecken und trotz Erkältung den Zürich Marathon bestreiten. «Es geht nur um die Gewöhnung an die lange Distanz», sagt sie. An der Ausdauer hat es angesichts dieser fast unvergleichlichen Karriere nie gefehlt.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.