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Joya Marleen dominiert die SMA
«Ich glaube, ich fresse einen Besen»

«So crazy!», sagte Joya Marleen, die drei Preise abräumte.
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Es war der Abend der St. Galler Sängerin Joya Marleen: Die 19-jährige Newcomerin gewann an den 15. Swiss Music Awards (SMA) in allen drei Kategorien, in denen sie nominiert war. Mit dem Triple schreibt Joya Marleen SMA-Geschichte – nur Nemo schaffte es 2018, damals 18-jährig, noch mehr Trophäen an einem Abend abzuräumen. Er gewann vier Preise.

Am Morgen hatte sie noch Maturaprüfung, ein paar Stunden später hielt die St. Galler Sängerin bereits ihren ersten Swiss Music Awards als Best Female Act in der Hand. In der zitternden Hand, wie sie gestand, als sie wenige Minuten nach Showbeginn ihre Dankesrede hielt.

Sie sprudelte innert weniger Sekunden ein paar zusammenhangslose Sätze ins Mikro, sichtlich aufgewühlt schon beim ersten Award. Und es sollte noch viel aufregender werden für die Durchstarterin.

«So crazy, Mann!»

3-fach Siegerin Joya Marleen

Ab Sommer könne sie endlich Musik machen, sagte die Künstlerin, die sich wenige Augenblicke später auch noch gegen Kings Elliot und Priya Ragu in der Kategorie SRF 3 Best Talent durchsetzte, strahlend. «Ich freue mich so fest. Ich glaube, ich fresse einen Besen.»

Zum Schluss der Veranstaltung wurde sie dann auch noch ein drittes Mal auf die Bühne gerufen. Auch in der Kategorie Best Hit gewann die Sängerin einen Pflasterstein. «So crazy, Mann», sagte sie ausser Atem. «Ich fühle mich enorm geehrt. Absolut krass, was da heute passiert ist.» Im Frühling 2020 war Joya Marleen mit ihrem Song «Nightmare» regelrecht durchgestartet – jetzt wurde sie für den Titel erneut beschenkt.

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Mehr als je zuvor stand der 15. SMA-Abend im Zeichen der Newcomerinnen und Newcomer. Der Basler Musiker Zian heimste den extra dafür bestimmten Award als Best Crushing Newcomer ein. Er war aber auch als Best Male Act nominiert, was für einen Künstler, der im Januar 2022 erst sein Debütalbum «Burden» veröffentlichte, eine Besonderheit ist.

Heimste den Award als Best Crushing Newcomer ein: Der Basler Musiker Zian.

Am Ende räumte in dieser Sparte dann aber doch ein alter Hase ab: der Luzerner Mundartmusiker Kunz, der zu diesem Zeitpunkt bereits eine Trophäe für das beste Album («Mai») gewonnen hatte. In beiden Kategorien ging er nicht zum ersten Mal als Sieger hervor – 2020 wurde er bereits für sein viertes Studioalbum «Förschi» prämiert, 2018 und 2020 wurde er zum besten männlichen Künstler gekürt.

Mit Joya Marleen und Kunz freute sich auch Thomas Fessler mit: Der Zürcher Produzent steht hinter den jüngsten Releases der beiden mehrfach ausgezeichneten Acts.

Emotionaler Moment

Als Beste Gruppe wurde das Trio Brandão Faber Hunger, bestehend aus Dino Brandão, Sophie Hunger und Faber, ausgezeichnet. Die drei waren zwar nicht anwesend, doch Dino Brandão bedankte sich via Videobotschaft für den Preis. Er fühle sich in der Schweizer Musikszene sehr gut aufgehoben, sagte er und lobte diese als «so divers».

Grosse Abwesende: Brandão Faber Hunger, Loredana und auch die Büetzer Buebe.

Die Award Show wurde dieses Jahr neu vom Verlagshaus CH Media ausgerichtet und zum zweiten Mal auf 3+ übertragen. Was die Veranstalter geschmerzt haben dürfte: Zahlreiche Nominierte sind nicht zur Verleihung erschienen. Grosse Abwesende: Brandão Faber Hunger, Loredana und auch die Büetzer Buebe Gölä und Trauffer.

Der Pflasterstein für den Best Act Romandie ging an die Sängerin und Produzentin Danitsa. Der von Künstlerinnen und Künstlerin bestimmte Artist Award an die Aargauer Band MNEVIS.

Die Show ging zügiger voran als auch schon, war an gewissen Stellen aber auch holprig. Am TV kam die Ambiance aus der Halle nicht rüber, immer wieder herrschte für ein paar Sekunden Stille – die in einer Liveshow schmerzlich laut wird.

Einer, der an der Veranstaltung in der Zuger Bossard Arena schmerzlich vermisst wurde, war Endo Anaconda. Der verstorbene Frontmann der Berner Band Stiller Has wurde posthum mit dem Tribute Award ausgezeichnet. In einem der zahlreichen Einspielern sagte der Künstler, er habe stets Musik gemacht, «damit sich die Menschen nicht noch kränker fühlen als sie eh schon sind». Die zentralen Themen in seinen Texten waren die Liebe und der Tod – «alles andere ist nicht interessant».

SDA/oli