AboNachruf auf Physiker Peter HiggsDer Nobelpreisträger, der nicht berühmt werden wollte
Der Brite hat das letzte fehlende Teilchen der modernen Physik vorhergesagt, das nach ihm benannte Higgs-Teilchen. Er lebte bescheiden und fürchtete sich früher vor wichtigen Vorträgen. Am Montag ist er im Alter von 94 Jahren gestorben.
Peter Higgs hatte genug Zeit, sich vorzubereiten, und er nutzte sie. Als es im Oktober 2013 absehbar war, dass ihn wohl ein Nobelpreis ereilen würde, hatte er rechtzeitig die Falschinformation gestreut, dass er in den schottischen Highlands unterwegs sei, so jedenfalls berichtet es der Physiker Frank Close in seinem Buch «Elusive». In Wirklichkeit war Higgs laut Close am Morgen des Tags, als die Gewinner des Physikpreises verkündet wurden, daheim in seiner Wohnung in Edinburgh. Aber nicht mehr lange. Er machte sich in einem unauffälligen Parka auf zum Bus nach Leith, ein etwa fünf Kilometer entferntes Hafenviertel. Sollte der Nobelpreis ruhig kommen. Peter Higgs war damals 84 Jahre alt, aber noch fit dank ebenso vielen Treppenstufen zu seiner Wohnung im dritten Stock und einer lebenslangen Leidenschaft für lange Spaziergänge. Er würde nicht erreichbar sein.