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Tötungsdelikt in Zürich-Altstetten
Arbeiter und Polizei überwältigen mutmasslichen Täter

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Am Montagmorgen um 9 Uhr ging ein Anruf bei der Stadtpolizei Zürich ein. Ein Mann liege blutüberströmt in einem Wohnblock in Altstetten, in einer unscheinbaren Quartierstrasse. Die Polizei rückte sofort aus.

Kurz zuvor waren der Chef eines kleinen Malerbetriebs und einige Arbeiter wenige Meter vom Wohnblock entfernt dabei, ein Haus zu renovieren, als eine Frau aus dem Block kam und die Strasse hinunterrannte. Sie trug keine Schuhe. «Rufen Sie die Polizei!», sagte sie und erzählte vom verletzten Mann. Der Chef holte sein Mobiltelefon hervor und wählte die Notrufnummer.

Die Strasse wurde abgesperrt: Polizisten im Einsatz an der Herrligstrasse.

Dann sah der Chef der Baufirma, wie ein Mann den Wohnblock verliess – der mutmassliche Täter. Der Chef und ein Bauarbeiter packten je eine Eisenstange, die für den Gerüstbau dienen, und liefen dem Mann hinterher. Nach wenigen Metern kamen dem Mann zwei Polizisten entgegen. Er war eingekreist. Bauarbeiter, Chef und die beiden Polizisten überwältigten ihn.

«Er trug ein Messer bei sich im Gürtel», sagt der Bauarbeiter, ein junger, bärtiger Mann. «Auf der einen Seite seiner Hose und an den Sohlen seiner Schuhe klebte Blut.»

Mit einer solchen Gerüststange halfen zwei Bauarbeiter, den  mutmasslichen Täter zu überwältigen.

Er erzählt weiter: Als der Mann auf dem Boden gelegen sei, habe er versucht, sein Messer hervorzuholen, da habe ein Polizist jedoch die Pistole gezückt und auf ihn gerichtet. Das Messer sei dem mutmasslichen Täter weggenommen worden. Der Mann sei schliesslich an Händen und Füssen gefesselt, in einen Polizeiwagen gesteckt und abgeführt worden. Der Bauarbeiter schätzt den mutmasslichen Täter auf Mitte dreissig.

Im Wohnblock, aus dem der Täter und die Frau ohne Schuhe gekommen waren, fand die Polizei einen schwer verletzten Mann. Er wies mehrere Stichwunden auf, wie die Polizei in einer Mitteilung schreibt. Trotz sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmassnahmen sei er jedoch noch vor Ort verstorben.

Wie und warum es zur Tat kam, ist noch unklar. «Die Identität der Beteiligten steht zurzeit noch nicht fest», schreibt die Polizei in einer Mitteilung. «Die Hintergründe und der Tatablauf sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.» Die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität und die Kantonspolizei Zürich werden nun weiter ermitteln.

Zur Spurensicherung waren Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich vor Ort. Der Wohnblock war daher für mehrere Stunden abgesperrt. Die Todesursache wird noch durch das Institut für Rechtsmedizin Zürich abgeklärt.

«Die beiden Bauarbeiter haben alles richtig gemacht», sagt Judith Hödl, Sprecherin der Stadtpolizei. «Wir begrüssen Zivilcourage.» Wichtig sei aber, dass man sich dabei nicht selbst in Gefahr begebe.