Konfrontationen an Gaza-GrenzeIsrael greift Hamas-Posten an
Der Militärposten der islamistischen Hamas sei während eines gewalttätigen Aufstands am Sicherheitszaun durch einen Luftschlag getroffen worden, teilte das israelische Militär am Freitagabend mit.
Die israelische Armee hat erstmals seit Anfang Juli wieder Ziele im Gazastreifen aus der Luft beschossen. Bei dem Luftangriff am Freitag sei «ein Militärposten der Terror-Organisation Hamas» im Norden des Palästinensergebietes getroffen worden, teilte die Armee mit. Dem Einsatz waren demnach Ausschreitungen bei Protesten in der Nähe des dauerhaft geschlossenen Grenzübergangs Karni vorausgegangen. Im Gazastreifen herrscht seit 2007 die radikalislamische Hamas.
Aus palästinensischen Sicherheitskreisen hiess es, Israel habe «einen Widerstandsbeobachtungsposten östlich der Stadt Gaza bombardiert». Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.
Foto-Journalist unter den Verletzten
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden zwölf Palästinenser durch scharfe Munition, Gummigeschosse oder Tränengas verletzt. Unter den Verletzten war demnach auch ein palästinensischer Foto-Journalist, der von einem Tränengaskanister an der Hand getroffen wurde.
Mehrere Hundert Palästinenser hatten sich nach Aufrufen militanter Fraktionen, darunter auch die in dem Küstenstreifen herrschende Hamas, an der Grenze versammelt. Sie wollten nach palästinensischen Angaben Solidarität mit palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen ausdrücken. Der Vorfall ereignete sich zu Beginn des jüdischen Neujahrsfests Rosch Haschana, an dem Israels Sicherheitsbeamte in erhöhter Alarmbereitschaft waren.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP sah, wie Palästinenser über die Grenze hinweg Steine und Sprengsätze in Richtung israelischer Soldaten warfen, sowie zwei Palästinenser mit Schusswunden. Weil die Palästinenser zudem Autoreifen in Brand steckten, stieg über dem Gebiet schwarzer Rauch auf. Die israelische Armee sprach von «mehreren Sprengsätzen und Granaten», die auf ihre Soldaten geworfen worden seien. Dabei sei aber kein Israeli verletzt worden.
Am Mittwoch waren fünf Palästinenser durch eine Explosion bei Grenzprotesten im Gazastreifen getötet worden. Wie ein Augenzeuge AFP sagte, war offenbar ein Sprengsatz detoniert, den einer der Demonstranten bei sich gehabt habe.
Vermehrte Konfrontationen an der Gaza-Grenze
Zuletzt kam es wieder öfters zu Konfrontationen an der Gaza-Grenze. Am Mittwoch waren bei einer Kundgebung an der Grenze sechs Palästinenser ums Leben gekommen. Nach Angaben des israelischen Militärs soll beim Versuch, einen Sprengsatz auf israelische Soldaten zu werfen, dieser innerhalb des Gazastreifens explodiert sein. Im Gazastreifen wurde lediglich über eine «mysteriöse Explosion» berichtet.
Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird.
SDA/AFP/sys
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