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Schlag gegen das Sinaloa-Kartell
Sohn von Drogenboss «El Chapo» verhaftet – 29 Tote bei Einsatz 

2019 wurde Ovidio Guzmán festgenommen, aber dann wieder freigelassen – aus Sicherheitsbedenken: Guzmann bei seiner Verhaftung im Oktober vor drei Jahren. (17. Oktober 2019)
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Nach der Festnahme eines Sohnes des berüchtigten Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán ist es seit Donnerstag im nordmexikanischen Culiacán zu heftigen Schusswechseln an verschiedenen Stellen der Stadt gekommen. Bandenmitglieder und Sicherheitskräfte lieferten sich in der Hauptstadt des Bundesstaates Sinaloa schwere Auseinandersetzungen, wie die Behörden mitteilten. In Culiacán wurden auch zahlreiche Fahrzeuge in Brand gesteckt und Blockaden errichtet.

Die Schusswechsel erstreckten sich bis zum Flughafen, wo der Flugverkehr eingestellt werden musste, wie ein AFP-Reporter berichtete. In der Stadt mit 800’000 Einwohnern im Nordwesten Mexikos kam es zu Panik, Menschen suchten fluchtartig Schutz. Beim Einsatz wurden laut Regierungsangaben inzwischen 29 Menschen getötet. Bei den Todesopfern handele es sich um Militärangehörige und «Gesetzesbrecher», sagte Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval am Freitag. 

Ein Mitglied der Sicherheitskräfte, das anonym bleiben wollte, bestätigte AFP, dass die Auseinandersetzungen begannen, nachdem ein Einsatz zur Festnahme von Ovidio Guzmán gestartet worden war. Er ist einer der Erben von Drogenboss «El Chapo», der in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval bestätigte später, dass Ovidio Guzmán gefasst worden sei. Er soll einen Teil des Kartells von «El Chapo» geleitet haben.

US-Präsident Joe Biden wird in wenigen Tagen zu einem Besuch in Mexiko erwartet. Die US-Regierung hatte eine Belohnung von fünf Millionen Dollar auf die Ergreifung von Ovidio Guzmán ausgesetzt, der auch den Spitznamen «Die Maus» trägt.

Medienberichten zufolge wurde Guzmán sowie ein Chef von Auftragskillern des Sinaloa-Kartells festgenommen. Guzmán war bereits im Oktober 2019 in Culiacán festgenommen worden, wurde auf Anweisung von Präsident Andrés Manuel López Obrador später aber wieder freigelassen, weil sich Bandenmitglieder versammelt und Sicherheitskräfte bedroht hatten.

Der linksgerichtete Präsident rechtfertigte seine Entscheidung damals damit, dass er ein Blutbad habe verhindern wollen. Die Regierung des Bundesstaates Sinaloa rief die Bevölkerung nun auf, zu Hause zu bleiben. Der Unterricht und ein Fussballspiel fielen aus.

AFP