AboLeidensgeschichte eines HeimkindsNach den Übergriffen gab es ein Schoggitäfeli
Als Bub wurde Roland Gerber in ein Heim gesteckt und dort missbraucht. Fast sechzig Jahre später leidet er noch immer. Und kämpft um Gerechtigkeit.
Er beginnt seine Geschichte mit dem Tag, an dem er viel zu früh und nur 860 Gramm schwer zur Welt kommt. «Das ist wichtig, um mich zu verstehen», sagt Roland Gerber. Es gibt damals, Ende der 1950er-Jahre, noch keine Hightech-Neonatologie. Die Ärzte erwarten, dass der winzige Säugling innert Stunden stirbt. Roland überlebt, trotz Gelbsucht. «Ich bin eine Kämpfernatur», sagt er, «aber da muss auch etwas gewesen sein, das wollte, dass ich lebe. Irgendeine alte Seele, vielleicht ein Engel, hat mich aufgefangen.»