GC besiegt Basel in letzter SekundeMoreira und Kawabe schubsen den FCB noch tiefer in den Strudel
Die Grasshoppers gewinnen dank einem Tor in der 94. Minute 1:0 gegen die Basler. Diese haben nach dem Sieg im Schweizer Cup wieder mit altbekannten Problemen zu kämpfen.
Natürlich war André Moreira nicht sauer. Es lief die 94. Minute im Spiel zwischen dem Grasshopper-Club und dem FC Basel. Und eigentlich hatten sich ja längst alle darauf geeinigt, dass der Zürcher Torhüter zum Mann des Spiels gekürt werden würde. Moreira hatte in den letzten Minuten vor dem Abpfiff eine, zwei, drei grosse Basler Chancen abgewehrt. Er hatte den Punkt gesichert, den die Zürcher in wenigen Minuten feiern würden. Doch dann machte sich vorne Hayao Kawabe auf den Weg, um ihm den Titel noch abzunehmen.
Mit der letzten Aktion erzielte der beste GC-Torschütze das Tor des Abends, drei Tage nachdem die Zürcher am Mittwoch im Schweizer Cup mit 3:5 gegen die Basler verloren hatten. Und es war nicht irgendein Tor: Eine Flanke von Fabian Frei landete bei Dominik Schmid. Dann ein hoher Ball aus der eigenen Abwehr heraus. FCB-Torhüter Marwin Hitz bewegte sich unnötigerweise weit aus seinem Tor heraus, spielte den Ball zu kurz zu Kawabe – und der traf aus rund 25 Metern.
«Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so eine Freude hatte», sagte Amir Abrashi nach dem Abpfiff, und sein Trainer, Giorgio Contini, fasste die Partie sehr realistisch zusammen: «Mit der Hilfe von Basel sind wir heute zum Sieg gekommen. Es gehört zum Fussball, dass man auch mal glücklich zu drei Punkten kommt.» Das sah beim Trainer der Basler, bei Alex Frei, verständlicherweise etwas anders aus.
Der FC Basel hat in dieser Saison ja schon viele skurrile Arten gefunden, um im letzten Moment ein Spiel zu verlieren. Aber so spektakulär wie gegen die Zürcher sind sogar die Basler bisher noch nie gescheitert. Der FCB war GC überlegen – besonders nach der Pause. Und kurz vor Schluss war es im Privatduell der Basler Offensive gegen André Moreira fast schon schmerzhaft anzusehen, wie der FCB immer wieder scheiterte. Es fehlte erneut an der nötigen Effizienz – und wieder wurde er bestraft.
«Wenn du eine Mannschaft bist, die Selbstvertrauen hat, dann passieren solche Aktionen nicht», sagte Frei, angesprochen auf die entscheidenden Szenen rund um das 0:1, «sie passieren dann, wenn du in einem Strudel steckst.» Das Problem für Frei ist nur: Nach dem nächsten Rückschlag ist kein offensichtlicher Weg erkennbar, wie die Basler sich dauerhaft aus diesem Strudel befreien können.
Nach dem 5:3 im Cup glaubte man – nicht zum ersten Mal –, das Team sei auf dem Weg der Besserung. Doch die späte Niederlage am Samstag erhöht nicht zuletzt den Druck auf den Trainer. In der Tabelle haben sich die Zürcher nämlich nun am FCB vorbeigeschoben. Dank André Moreira, Hayao Kawabe – und der einmaligen Qualität des FC Basel in dieser Saison, Spiele kurz vor Schluss noch spektakulär zu verlieren.
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