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Gewalt an Frauen
Mord an einer 23-jährigen Joggerin schockiert Irland

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Verschiedene Regierungsvertreter sprechen von «einer Epidemie der Gewalt gegen Frauen»
Bei fast 100 Mahnwachen nahmen Irinnen und Iren Abschied von der jungen Frau. 
Der Fall schockiert und entfacht die Debatte über Gewalt an Frauen erneut. 
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Die Tötung einer 23-jährigen Frau in Irland entsetzt unzählige Menschen. Bei mehreren Mahnwachen setzten sie ein Zeichen – «die Gewalt an Frauen soll endlich aufhören!»

In Tullamore, wo die Leiche der 23-Jährigen gefunden worden war, schlossen Geschäfte und Cafés am Freitag früher als sonst. In der irischen Hauptstadt nahm auch Regierungschef Micheal Martin an einer Mahnwache teil. Präsident Michael D. Higgins soll derweil die Bevölkerung dazu aufgerufen haben, eine «freundlichere, mitfühlendere und empathischere Gesellschaft» aufzubauen, wie die deutsche «Tagesschau» berichtet.

Die junge Frau war am vergangenen Mittwoch beim Joggen am Kanal in ihrem Wohnort in der Gegend von Cappincur und Canal Walk– einer beliebten Strecke. Verschiedene englischsprachige Medien berichten davon, dass sie vor ihrem Tod möglicherweise gestalkt worden sei – es könnte sich um ein Hassverbrechen handeln.

Möglicher Femizid

Ein 40-jähriger Mann mit Verletzungen wurde festgenommen und soll befragt werden. Zuvor war er wieder auf freien Fuss gekommen, so der britische «Guardian». Mittlerweile wurde gegen den Mann eine Untersuchung wegen Mordes eingeleitet: Er soll die 23-jährige Frau erwürgt haben. Das Verbrechen hat eine neue Debatte über die Sicherheit von Frauen auf der irischen Insel ausgelöst.

Verschiedene Regierungsvertreter sprechen von «einer Epidemie der Gewalt gegen Frauen». Die irische Regierung hat im vergangenen Jahr an einer nationalen Strategie gegen häusliche, sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt gearbeitet, deren Kernstück die Nulltoleranz gegenüber Gewalt gegen Frauen ist.

Gemäss der irischen Onlineplattform «Womens Aid» sind seit 1996 in Irland 244 Frauen gewaltsam ermordet worden. In 87 Prozent der aufgeklärten Fälle ist der Täter ein Mann, der dem Opfer bekannt ist, der Rest waren unbekannte. Der Vorfall erinnert an den Fall der 33-jährigen Sarah Everard in London im vergangenen Frühjahr. Everard wurde von einem Beamten der Metropolitan Police entführt und getötet, als sie von einem Freund nach Hause ging.