Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Zweifach-Mörderin Leslie Van Houten
Mitglied von Charles-Manson-Sekte aus der Haft entlassen

Leslie Van Houten in einer Anhörung zur Entlassung auf Bewährung am 6. September 2017. a
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Eine wegen zweifachen Mordes verurteilte Anhängerin des US-Sektenführers Charles Manson ist nach mehr als 50 Jahren in Haft am Dienstag aus dem Gefängnis entlassen worden. Leslie Van Houten kam auf Bewährung frei, wie die kalifornische Gefängnisbehörde mitteilte. Die heute 73 Jahre alte Van Houten war wegen der Ermordung eines Ehepaares in Los Angeles im Jahr 1969 zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Van Houten war Anhängerin des berüchtigten US-Sektengründers und verurteilten Mörders Manson, der Ende der 60er Jahre mit seiner «Manson Family» mindestens neun grausige Morde in Kalifornien begangen hatte. Zu den Opfern gehörte auch die damals hochschwangere Frau von Regisseur Roman Polanski, Sharon Tate. Die Taten hatten Südkalifornien in Angst und Schrecken versetzt.

Leslie Van Houten in einer Aufnahme vom 29. März 1971. 

Van Houten war zunächst zum Tode verurteilt worden, nach mehreren Prozessen wurde das Urteil in lebenslange Haft umgewandelt. Die US-Justiz hatte sich schon mehrfach für ihre Freilassung auf Bewährung ausgesprochen, die Gouverneure von Kalifornien, zunächst Jerry Brown, dann Gavin Newsom, legten jedoch ihr Veto ein.

Bei seiner letzten Ablehnung eines Gnadengesuchs im Jahr 2022 hatte Newsom erklärt, Van Houten stelle immer noch «eine zu grosse Gefahr für die Gesellschaft» dar. Sein Veto wurde Ende Mai von einem Berufungsgericht aufgehoben. Die Richter verwiesen auf das beispielhafte Verhalten der Gefangenen und «jahrzehntelange Therapie». Daraufhin erklärte der Gouverneur, er werde die Entscheidung nicht anfechten.

Sie wird erst auf die Rückkehr vorbereitet

Eine Sprecherin Newsoms sagte am Samstag, der Gouverneur sei «enttäuscht von der Entscheidung des Berufungsgerichts», werde aber fehlender Aussichten auf Erfolg nicht dagegen vorgehen. «Die Angehörigen der Opfer «fühlen immer noch die brutale Wucht, so wie alle Kalifornier», sagte sie mit Verweis auf die Morde im Jahr 1969.

Van Houtens Anwältin Nancy Tetreault sagte, sie sei «sehr glücklich», dass die Freilassung «so schnell» nach dem Verzicht des Gouverneurs auf Berufung erfolgt sei. Van Houten werde nun ein Jahr in einer Einrichtung leben, in der sie auf die Rückkehr in eine Welt vorbereitet werde, «die sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten sehr verändert hat», sagte die Anwältin der Nachrichtenagentur AFP.

Die «Manson Family» wurde in den 60er Jahren in Kalifornien gegründet und lebte zurückgezogen in der Wüste. Manson sah in sich eine Wiedergeburt von Jesus Christus und zettelte eine Serie von Morden an, um einen Krieg zwischen Weissen und Schwarzen in den USA zu provozieren. Der verurteilte Mörder Manson war 2017 gestorben.

Charles Manson, hier in einer Aufnahme von 1969, ist 2017 gestorben.

Sie wollen mehr über dieses Thema erfahren? Entdecken Sie hier den passenden Newsletter dazu.

AFP/sep