«Mein Mann wird weinen – ich nicht!»
Olivia Colman wird zur besten Schauspielerin gekürt und ringt mit den Gefühlen, wie es nur eine Britin kann.
Olivia Colman kämpft ab dem Moment mit den Tränen, als überraschend ihr Name gesagt wird und sie den Oscar für die beste Hauptdarstellerin gewinnt. Auch auf dem Weg von ihrem Sitz zum Mikrofon schafft sie es nicht so wirklich, die Fassung wiederzuerlangen. Und während ihrer ganzen Rede ringt die Britin auf eine so herzerwärmend witzige Art mit ihren Emotionen, wie es eben nur eine Britin kann.
«I'm ...», beginnt sie, doch der Satz will nicht raus. «Oh, it's genuinely quite stressful.» Zu Deutsch: Es sei wirklich echt aufreibend. Und schon lacht das Publikum mit ihr. «Das ist ja witzig, ich hab einen Oscar!» Und wieder versagt die Stimme, und die Emotionen überborden.
Sie müsse ganz vielen Leuten danken, so Colman weiter – und entschuldigt sich schon einmal prophylaktisch: «Falls ich jetzt jemanden vergessen würde, ich werde euch später finden und euch alle knuddeln – und es täte mir echt leid, sollte ich jetzt jemanden vergessen.»
«Ihr könnt es euch ja vorstellen, das war ein Klacks»
Dann schiesst sie los, dankt Regisseur Yorgos Lanthimos und ihren Schauspielerkolleginnen Emma Stone und Rachel Weisz, «die zwei entzückendsten Frauen, in die man sich verlieben kann und mit denen man jeden Tag zur Arbeit gehen kann». Dann hat Colman offenbar den Eindruck, sie habe etwas zu dick aufgetragen. «Ich meine, ihr könnt es euch ja vorstellen, das war ein Klacks», sagt sie ironisch – und wieder lachen alle.
Überhaupt in der Kategorie der besten Schauspielerinnen mitspielen zu können, mit so aussergewöhnlichen Frauen, sei überwältigend. «Glenn (Close), du warst schon so lang mein Idol. Ich wollte nicht, dass es so wird, aber ich finde dich einfach super, und ich liebe dich sehr. Ich liebe euch alle!»
«Das passiert nicht noch einmal»
Ihren Eltern dankt Colman auf die wohl britischste Art, die es gibt. «Und meine Mutter und mein Vater ...» Die Emotionen überwältigen sie. «Naja, ihr wisst schon.» Fertig.
«Und danke an meine Kinder, die zu Hause (in London) zuschauen! Oder, naja, falls nicht, dann irgendwie auch gut.» Lacher. «Aber irgendwie hoffe ich schon, dass ihr mich seht – weil das passiert nicht noch einmal.» Noch lautere Lacher.
Als Nächstes möchte Colman eine kurze Geschichte erzählen. «Ich habe mal als Reinigungskraft gearbeitet, ich liebte die Arbeit. Und da habe ich mir diesen Moment lange vorgestellt.» Doch schon wird ihr das Signal gegeben, dass die Zeit dränge. «Oh, ich muss das zu Ende bringen», sagt Colman – und macht ein Furzgeräusch ins Mikrofon.
Als Letztes dankt die Britin ihrem Mann. «Ed, mein bester Freund. Ich liebe dich so sehr. 25 Jahre warst du mein grösster Unterstützer …» Die Kameras schwenken auf ihren Mann, er ist gerührt. «Er wird weinen», witzelt Colman. «Ich nicht!»
Und schon ist die Zeit zu Ende. «Danke vielmal an Fox, den Schauspielern und der Crew. Ahh, danke euch allen! Lady Gaga! Danke!»
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