Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schweres Bergunglück im Wallis
Zwei Tote und neun Verletzte nach Eissturz am Grand Combin

Der Rettungseinsatz fand auf 3400 Meter über Meer im Bereich «Plateau du Déjeuner» statt. (Archivbild)

Zwei Personen sind am Freitagmorgen am Grand-Combin im Wallis bei einem Eissturz ums Leben gekommen. Weitere neun Personen wurden beim Unglück verletzt. Die Rettungskräfte haben zudem weitere Bergsteiger evakuiert.

Der Alarm war gegen 6.20 Uhr von anderen Berggängern ausgelöst worden, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte. Die Unfallstelle befindet sich auf 3400 Metern über Meer, im Bereich «Plateau du Déjeuner» beim Aufstieg zum Grand-Combin via «Voie du Gardien», wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte. An dieser Stelle befanden sich insgesamt 17 Bergsteiger, aufgeteilt in mehrere Gruppen.

Die beiden Personen starben noch auf der Unfallstelle. Es handelt sich um eine 40-jährige französische Staatsbürgerin mit Wohnsitz in Frankreich und einen 65-jährigen Spanier mit Wohnsitz in Spanien.

Neun Berggänger wurden mit Helikoptern ins Spital von Sitten sowie ins Universitätsspital in Lausanne geflogen. Darunter befanden sich zwei Schwerverletzte. Weitere Bergsteiger wurden mit dem Helikopter vom Ort des Geschehens evakuiert.

Abgebrochen war aufgetürmtes Gletschereis, wie die Air Zermatt mitteilte. Die Air Zermatt sei mit zwei, die Air-Glaciers mit fünf und die Rega mit zwei weiteren Helikoptern zu diesem sogenannten Séracs-Abbruch geflogen.

Die Erstversorgung der betroffenen Bergsteiger habe auf einem unter der Unfallstelle liegenden Plateau stattgefunden. Die Staatsanwaltschaft leitete gemäss Polizeiangaben eine Untersuchung zu den Umständen des Ereignisses ein.

Die Polizei erinnerte in ihrer Mitteilung daran, Berggänger müssten doppelt vorsichtig sein, wenn die Nullgradgrenze auf ungefähr 4000 Metern über Meer liege. Im Zweifelsfall solle man besser auf einen Aufstieg verzichten. Im Vorfeld solle man sich in jedem Fall bei Bergführern über die gewählte Tour und deren momentane Machbarkeit erkundigen.

Eissturz vergleichbar mit Steinschlag

Der Gipfel des Grand Combin liegt auf 4314 Meter über Meer und das Bergmassiv liegt südlich von Martigny zwischen den Tälern Val de Bagnes und Val d’Entremont. Die Unfallstelle «Couloir du Gardien» ist eine lange Eispiste mit einer Steigung von über 40 Grad, die Bergsteigerinnen und Bergsteiger mit Steigeisen an den Füssen bewältigen müssen. 

Der Gipfel des Bergs besteht aus einer Eiswand, den berühmten Séracs. Um diesen Teil zu klettern, ist es notwendig, dass der Schnee festsitzt, um einen sehr schwierigen Aufstieg auf hartem Eis zu vermeiden. Dies geschieht häufig Ende Mai und Anfang Juni, wenn das erste stürmische Wetter genügend Feuchtigkeit bringt, damit der Schnee, der in diesen Höhen fällt, am Eis haften bleibt.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Dieses Jahr wurde die auf 2641 Metern über Meer gelegene Panossière-Hütte für die «Grand Combin-Woche» vom 21. bis 28. Mai erstmals geöffnet, danach soll sie vom 25. Juni bis Ende September offen sein. Der Gipfel ist sehr beliebt und zieht viele Bergsteigerinnen und Bergsteiger an. Die 100 Hüttenplätze sind zu dieser Zeit üblicherweise belegt, wobei momentan maximal 75 Plätze vergeben werden.

Der «Voie du Gardien» galt bisher als sicherer als die anderen Zugänge. Die Gipfelséracs sind dort in den letzten Jahren nur selten  eingestürzt, stellen aber immer noch eine Bedrohung dar. Fallen sie herunter, sind sie vergleichbar mit Steinblöcken.

In der Vergangenheit wurde eine andere Route zum Gipfel gewählt. Der als «Korridor» bekannte Weg an der Nordostseite des Berges wird ebenfalls von Séracs überragt. Unfälle und Eisblockstürze häuften sich dort aber zu stark, so dass der Weg nur noch für den Abstieg genutzt wird.




SDA/aru/JWI