Iron Maiden im HallenstadionMehr Metal geht nicht
Iron Maiden sind seit bald fünfzig Jahren eine Institution. Am Donnerstag spielt die Band in Oerlikon. Es wird mehr Gottesdienst als Konzert – und genau deshalb sollte man hingehen.
Es gibt wohl kaum eine Band, die so sehr für ihr Genre steht wie Iron Maiden. Mehr Metal geht eigentlich gar nicht. Da ist zuallererst der Sound: Fadengrad und schneidend die drei Gitarren, humorlos trocken die Rhythmussektion aus Bass und Schlagzeug, und dazu der Gesang von Frontmann Bruce Dickinson.
Aus heutiger Sicht gibt es sicher härtere Bands, aber was ihren Ursprung, die New Wave of British Heavy Metal, angeht, sind Iron Maiden das Mass aller Dinge. Auch das Image ist Metal bis ins Klischeehafte: Alle Mitglieder tragen genrekonform trotz des fortgeschrittenen Alters die Haare voll und lang.
Ihr ikonisches Maskottchen Eddie ist seit den Anfangstagen der Band zum Fürchten: Mal tritt er zombiehaft entstellt auf, mal als Mumie, mal als Cyborg. Er schmückt alle Albumcover, ist fester Bestandteil der Liveshows, hat bereits 1999 sein eigenes Computerspiel bekommen und hat einen ausführlichen Wikipedia-Artikel.
Metal-Fans können ihre Hits im Schlaf singen
Ihre Fans sind wohl die treuesten aller ohnehin schon treuen Metal-Fans. Die Band hat ein eigenes Flugzeug, die Ed Force One. Eine ausgewachsene Boeing 747, die bis vor kurzem von Sänger Dickinson höchstpersönlich geflogen wurde. Mittlerweile scheint sich zumindest bei Dickinson das ökologische Gewissen zu regen: Er wolle künftig lieber mit dem Tourbus reisen, verkündete er im vergangenen Jahr.
Bald 47 Jahre sind Iron Maiden aktiv, siebzehn Studioalben hat das Sextett veröffentlicht. Konzertgänger dürfen sich also auf ein gewaltiges Potpourri freuen. Ihre Songs «Run to the Hills», «The Number of the Beast», «The Trooper» oder «Fear of the Dark» kann jeder Metal-Aficionado im Schlaf singen – sie sind fester Bestandteil des Rockkanons. Ihr aktuelles Album «Senjutsu» ist im Herbst 2021 erschienen und toppte in der Schweiz die Charts.
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Völlig egal, ob man seit Jahrzehnten in der Metal-Kutte auf Konzerte pilgert oder grade erst anfängt, sich für Heavy Metal zu interessieren: Dieser Event ist eher Gottesdienst als Konzert. Und grade den Novizen, die Iron Maiden noch nicht live gesehen haben, sei gesagt: Eine schönere Initiation in die Szene als ein solcher Gig-Klassiker gibt es kaum.
Und wer von sich sagen kann, «Iron Maiden waren mein erstes Konzert», der erntet sicher auch in fünfzig Jahren noch anerkennende Blicke. Zu guter Letzt, auch das sei nicht verschwiegen: Die Herren werden nicht jünger. Bis auf Sänger Dickinson sind alle Bandmitglieder bereits im Pensionärsalter. Last chance to see? Wer weiss?
Konzert Iron Maiden: Do, 30.6., 19.45 Uhr, Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45.
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