Grenzstadt Ciudad JuárezMindestens 39 Tote nach Brand in Migrationsbehörde in Mexiko
Bei einem Feuer in einem Behördengebäude in der Grenzstadt Ciudad Juárez sind Dutzende Migranten ums Leben gekommen.
Bei einem Brand in einer mexikanischen Unterkunft für Migranten sind in der Nacht zum Dienstag nach Angaben der Regierung mindestens 39 Menschen getötet worden. Der Brand brach in einer Einrichtung in der Stadt Ciudad Juárez nahe der Grenze zu den USA aus, in der Migranten festgehalten werden. Einem Rettungshelfer zufolge sollen sich insgesamt rund 70 Menschen in dem Gebäude aufgehalten haben, die meisten von ihnen aus Venezuela.
Das Feuer brach kurz vor Mitternacht aus und löste einen Grosseinsatz der Rettungskräfte aus. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete vor Ort, wie Feuerwehrleute und Retter abgedeckte Leichen auf den Parkplatz vor der Unterkunft trugen. Rund um die Brandstelle gab es eine hohe Militär- und Polizeipräsenz.
Ciudad Juárez ist eine mexikanische Grenzstadt, die dem texanischen El Paso direkt gegenüberliegt. Zahlreiche Migranten, die in den USA Zuflucht suchen, stranden in Ciudad Juárez, oftmals weil ihnen die nötigen Dokumente fehlen.
Jedes Jahr versuchen zehntausende Menschen aus Mittelamerika, vor Gewalt und Armut in ihren Heimatländern in die USA zu fliehen. Allein im Januar nahmen US-Behörden mehr als 128.000 Menschen beim Versuch, von Mexiko aus illegal in die USA einzureisen, fest.
Die Migranten sind immer wieder enormen Risiken und Gefahren ausgesetzt. Einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge sind seit 2014 7661 Migranten auf dem Weg in die USA gestorben oder verschwunden.
US-Präsident Joe Biden hatte im Februar neue Einreisebeschränkungen für Migranten an der Grenze zu Mexiko veranlasst, um die Migrationsströme Richtung US-Grenze einzudämmen. Zuvor hatten ihm die Republikaner einen Kontrollverlust an der südlichen US-Grenze vorgeworfen.
Das Asylrecht sieht inzwischen vor, dass Asylsuchende ihren Antrag auf Asyl nicht mehr in den USA, sondern in Transitländern auf dem Weg dorthin oder im Internet stellen. Zudem greifen die USA mit den veranlassten Massnahmen häufiger auf direkte Abschiebungen zurück und belegen abgewiesene Menschen mit einem fünfjährigen Einreiseverbot.
AFP/sep
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