AboKommentar zum SVP-PräsidentenMarco Chiesa, der Mann ohne Schatten
Die Taiwan-Episode zeigt es exemplarisch: Der Tessiner an der Spitze der SVP ist ohne Bindung und ohne Macht in seiner Partei.
Da hat er sich für einmal hervorgewagt und wenigstens im Ansatz Profil gezeigt. Der sonst fast unsichtbare Marco Chiesa markierte in der SonntagsZeitung für einmal den harten SVPler, der Schweizer Souveränität und Neutralität über alles stellt. Chiesa, der nicht nur die SVP, sondern auch die parlamentarische Freundschaftsgruppe Schweiz - Taiwan präsidiert. Chinesischen Warnungen zum Trotz werde er an der Planung für eine Taiwan-Reise festhalten, machte er klar: Er hoffe sehr, dass «ich in naher Zukunft Taiwan besuchen kann». Denn: Zur Neutralität gehöre auch, dass «die Schweiz Wirtschafts- und Handelsbeziehungen pflegt oder diese im Falle eines Konflikts im bewährten Rahmen weiterführt».