AboInterview mit Extremismusforscher«Männer über 50 sprechen auf Verschwörungsmythen an»
Die Corona-Skeptiker-Szene radikalisiere sich, sagt Matthias Pöhlmann. Rechtsextreme benutzten die Esoterik als trojanisches Pferd.
Herr Pöhlmann, die Schweiz hat sich zum zweiten Mal klar für Corona-Massnahmen ausgesprochen. Trotzdem bleibt das Land gespalten. Müssen Demokratien mit dieser Spaltung leben?
Ich befürchte, ja. Es wird immer Menschen geben, die aus Prinzip gegen solche Massnahmen sind. Vielleicht ist es noch möglich, einzelne mit der Kraft der Argumente zu überzeugen. Andere, die sich schon längst innerlich «vom System» verabschiedet haben, wird man aber nicht so schnell zurückgewinnen können. Einige finden Gefallen an Abgrenzungsrhetorik und am selbst gewählten Aussenseiterstatus.