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SBB warnt vor Auswirkungen auf die Schweiz
Lokführer-Streik legt erneut deutschen Bahnverkehr lahm

15.11.2023, Hamburg: Auf einer Anzeigentafel an einem S-Bahn-Gleis wird im Hauptbahnhof auf den Streik der GDL hingewiesen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte zu einem 20-stündigen Warnstreik bei der Deutschen Bahn AG aufgerufen. Foto: Bodo Marks/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Bodo Marks)
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Bei der Deutschen Bahn steht der nächste Warnstreik bevor. Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, die Arbeit am Donnerstagabend niederzulegen.

Der Ausstand bei der Deutschen Bahn soll im Gütervekehr um 18.00 Uhr, im Personenverkehr dann um 22.00 Uhr beginnen und am Freitagabend um 22.00 Uhr enden. Einschränkungen werden schon vor Beginn des Warnstreiks erwartet, ebenso danach.

Während des Ausstands gilt ein Notfahrplan mit stark reduziertem Angebot. Die Deutsche Bahn will wie beim ersten GDL-Warnstreik wieder rund 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechterhalten. In Bayern wird das nach Angaben der Bahn jedoch nicht möglich sein, weil man dort noch mit den Folgen des starken Schneefalls zu tun habe.

SBB rät von Reisen nach Deutschland ab – auch Schweiz betroffen

Der Bahnstreik in Deutschland beeinträchtigt auch grenzüberschreitende Verbindungen mit der Schweiz. Die SBB raten daher ab Donnerstag- bis Freitagabend von Reisen nach Deutschland ab. Tickets von Reisenden behalten ihre Gültigkeit.

Betroffene Züge würden nur innerhalb der Schweiz verkehren und ab oder bis zur Grenze ausfallen, teilte der Leiter der SBB-Medienstelle, Reto Schärli, auf Anfrage von Keystone-SDA mit. Die Auswirkungen im Detail seien noch unklar, weshalb auch noch nicht garantiert werden könne, dass sämtliche Verbindungen innerhalb der Schweiz ersetzt werden.

Locomotives of freight trains of rail operator Deutsche Bahn park in Hagen, western Germany during a strike of train drivers on Wednesday, Nov. 5, 2014.  A union representing German train drivers on Tuesday called its members out on a four-day strike, escalating a bitter contract dispute with the national railway operator just as the government considers how to rein in the power of small unions. The GDL union said the strike will run from early morning Thursday to Monday morning, with freight train drivers starting already on Wednesday afternoon. It follows a series of shorter strikes, including a two-day walkout last month.  (AP Photo/Martin Meissner)

Die SBB empfehle allen Passagieren ihre Reise nach Deutschland auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. Wer wegen des Streiks die Reise verschieben möchte, könne das Billett zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Es sei ebenfalls möglich, Reisen vorzuverlegen und im Laufe des Donnerstags früher zu reisen, um sicherzustellen, dass man bereits am frühen Abend am Zielort ankomme.

Streikpause bis 7. Januar

Nach dem Warnstreik will die GDL bis zum 7. Januar nicht mehr streiken. «Wir werden jetzt diese Streikaktion am Donnerstag und Freitag durchführen, und es ist für dieses Jahr die letzte», sagte der GDL-Vorsitzende Chef Weselsky am Mittwochabend bei MDR-aktuell. «Anschliessend kommt die Urabstimmung und die Auszählung am 19. Dezember. Und es wird keine Arbeitskampfaktionen mehr geben, auch in der ersten Januarwoche nicht», fügte er hinzu.

Im Regionalverkehr erwartet die Deutsche Bahn grosse Unterschiede bei den Auswirkungen des Warnstreiks je nach Region. In Bayern werde der Verkehr aufgrund der Witterung weitgehend zum Erliegen kommen. Anderswo sei das nicht der Fall, sagte Bahnsprecher Achim Stauss am Donnerstag.

Zum Warnstreik aufgerufen sind die Beschäftigten der Deutschen Bahn einschliesslich der S-Bahn-Betriebe in Berlin und Hamburg sowie der Eisenbahnunternehmen Transdev, AKN und City-Bahn Chemnitz sowie weiterer Unternehmen.

Tausende Reisende betroffen

Der Ausstand am reisestarken Freitag durchkreuzt die Pläne Tausender Fahrgäste. Sie können ihre für diesen Donnerstag oder Freitag geplante Reise verschieben und ihre Fahrkarte zu einem anderen Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben, teilte die Bahn mit. Reservierungen könnten kostenfrei storniert werden.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will mit der Aktion den Druck in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Sie will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen. «Die Arbeitgeberseite mauert allerorten und ist nicht bereit, den Beschäftigten die ihnen zustehende Wertschätzung und Anerkennung für die geleistete Arbeit zukommen zu lassen», kritisierte die Gewerkschaft.

Die Deutsche Bahn kritisierte, die GDL vermiese Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel sei verantwortungslos und egoistisch, hatte Deutsche-Bahn-Personalvorstand Martin Seiler kritisiert. «Anstatt zu verhandeln und sich der Wirklichkeit zu stellen, streikt die Lokführergewerkschaft für unerfüllbare Forderungen. Das ist absolut unnötig.»

SDA